Malacoherpesviridae


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Malacoherpesviridae
Systematik
Klassifikation: Viren
Ordnung: Herpesvirales
Familie: Malacoherpesviridae
Gattung: Ostreavirus
Art: Ostreides Herpesvirus 1
Taxonomische Merkmale
Genom: dsDNA linear
Symmetrie: ikosaedrisch
Hülle: vorhanden
Wissenschaftlicher Name
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Die Virusfamilie Malacoherpesviridae besteht derzeit nur aus einer Virusspezies, dem Herpesvirus der Pazifischen Auster (Ostreides Herpesvirus 1, OsHV-1), und wurde bei der Neuschaffung der Virusordnung Herpesvirales 2009 als dritte Familie neu eingeführt.[1] Zuvor war die Spezies als nicht-klassifiziertes Virus der Familie Herpesviridae zugeordnet. Der Name der Familie leitet sich vom altgriechischen μαλακός (malakos: weich) beziehungsweise μαλάκιον (malakion: Weichtier) ab und meint damit jenen Tierstamm, dem der erste bekannte Wirt des OsHV-1 angehört, die Pazifische Felsenauster (Crassostrea gigas). Die Familie Malacoherpesviridae enthält nur die Gattung Ostreavirus (von altgriech. ὅστρεον, Auster).

Morphologie

Die behüllten Virionen des OsHV-1 besitzen wie alle Herpesviren ein ikosaedrisches Kapsid (T=16), Pentone lassen sich jedoch nicht im Kapsid darstellen. Die Virionen sind rund bis unregelmäßig und haben einen Durchmesser von etwa 150 bis 200 nm.

Genom

Das Genom des OsHV-1 besteht aus einem Strang einer linearen, doppelsträngigen DNA, deren Offene Leserahmen ähnlich organisiert sind wie bei Mitgliedern der Gattungen Simplexvirus und Cytomegalovirus bei Wirbeltieren. Das Genom ist 207.439 bp groß.[2]

Biologische Bedeutung

Das OsHV-1 wurde zuerst aus der Pazifischen Felsenauster isoliert. Daneben findet man das Virus (oder noch nicht klassifizierte Subtypen) in der Europäischen Flachauster (Ostrea edulis)[3], der Großen Pilgermuschel (Pecten maximus) und auch bei Ruditapes decussatus und Ruditapes philippinarum, zwei Spezies der Herzmuscheln (Cardiidae).[4] Bereits die Larven der Wirte sind mit dem Virus infiziert, das Virus kann zu einem Absterben der Muscheln oder der Larven führen. Eine Übertragung des OsHV-1 auf Wirbeltiere und damit auch auf den Menschen wird aufgrund der hohen Wirtsspezifität der Herpesviren ausgeschlossen.

Einzelnachweise

  1. A. J. Davison et al.: The order Herpesvirales. Arch. Virol. (2009) 154(1): S. 171-177 PMID 19066710 (Volltext)
  2. A. J. Davison et al.: A novel class of herpesvirus with bivalve hosts. J. Gen. Virol. (2005) 86(Pt 1): S. 41-53 PMID 15604430
  3. P. M. da Silva et al.: Herpesvirus infection in European flat oysters Ostrea edulis obtained from brood stocks of various geographic origins and grown in Galicia (NW Spain). Dis. Aquat. Organ. (2008) 24; 78(3): S. 181-188 PMID 18380216
  4. I. Arzul et al.: Evidence for interspecies transmission of oyster herpesvirus in marine bivalves. J. Gen. Virol. (2001) 82(Pt 4): S. 865-870 PMID 11257192

Weblinks