Otto Sendtner
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- Botaniker (19. Jahrhundert)
- Geobotaniker
- Ökologe
- Hochschullehrer (Ludwig-Maximilians-Universität München)
- Corpsstudent (19. Jahrhundert)
- Deutscher
- Geboren 1813
- Gestorben 1859
- Mann
Otto Sendtner (* 27. Juni 1813 in München; † 21. April 1859 in Erlangen in einer Nervenklinik) war ein deutscher Botaniker und Universitätsprofessor. Er gilt als Mitbegründer der zoenologischen Richtung der Pflanzengeographie. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Sendtn.“.
Leben
Sendtner studierte nach dem Gymnasialabschluss 1830 am (heutigen) Wilhelmsgymnasium München[1] an der Universität München Naturwissenschaften. Einflussreicher Lehrer war Karl Friedrich Schimper. 1837 war er als Privatsekretär bei einem Gutsherrn in Schlesien angestellt und studierte in dieser Zeit die Kryptogamenflora des Sudetenlandes. Ab 1841 Konservator am herzoglich Leuchtenbergsche Naturalienkabinett in Eichstätt. Ab 1843 unternahm Sendtner in Zusammenarbeit mit Mutius von Tommasini botanische Sammelreisen durch Istrien und Tirol, 1847 durch Bosnien. Im Jahre 1852 gelang Sendtner die erste dokumentierte Besteigung der Mädelegabel in den Allgäuer Alpen auf dem heutigen Normalweg.[2]
Ab 1854 war Sendtner außerordentlicher Professor, beim Amtsantritt Carl Wilhelm von Nägelis im Jahr 1857, der die Direktion des Gartens übernimmt, wird ein zweiter Lehrstuhl neu geschaffen auf den Sendtner berufen wird. Gleichzeitig wird er auch 1. Konservator des Herbars der Universität München.
Sendtner war um die Klärung wichtiger biogeographischer Grundbegriffe bemüht, so z. B. um die Begriffe Standort, Region und Zone. Er charakterisierte die Vegetationsstufen aufgrund der vertikalen Verbreitung diagnostisch wichtiger Pflanzenarten. "Die Pflanzen treten also selbst in die Reihe der die Standörtlichkeit zusammensetzenden und die Vegetationsform bedingenden Faktoren ein, und zwar ihre Körper sowohl als lebende wie als tote. Ihr Eintreten modifiziert die ursprünglich vorhandenen Bedingungen. Der Schatten und die Verwesungsprodukte greifen ein in Klima, Feuchtigkeit, Beschaffenheit der Nahrungsmittel und des Bodens" (Sendtner 1854, S. 439).
Seit 1835 war er Mitglied des Corps Bavaria München.[3]
Hauptwerke
- Die Vegetationsverhältnisse Südbayerns nach den Grundsätzen der Pflanzengeographie und mit Bezugnahme auf die Landeskultur (München 1854; 941 S.)
- Die Vegetationsverhältnisse des Bayerischen Waldes nach den Grundsätzen der Pflanzengeographie (München 1860; 505 S.)
Literatur
- Ernst Wunschmann: Sendtner, Otto. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 34, Duncker & Humblot, Leipzig 1892, S. 7 f.
Einzelnachweise
- ↑ Leitschuh, Max: Die Matrikeln der Oberklassen des Wilhelmsgymnasiums in München, 4 Bde., München 1970-1976.; Bd. 3, S. 287
- ↑ Ernst Zettler, Heinz Groth: Alpenvereinsführer - Allgäuer Alpen. 12., völlig neu bearbeitete Auflage. Bergverlag Rudolf Rother, München 1985, ISBN 3-7633-1111-4 (S. 204).
- ↑ Kösener Korps-Listen 1910, 170, 350
Weblinks
- Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen für Otto Sendtner beim IPNI
Personendaten | |
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NAME | Sendtner, Otto |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Botaniker und Universitätsprofessor |
GEBURTSDATUM | 27. Juni 1813 |
GEBURTSORT | München |
STERBEDATUM | 21. April 1859 |
STERBEORT | Erlangen in einer Nervenklinik |