Pfirsichpalme



Pfirsichpalme

Pfirsichpalme (Bactris gasipaes)

Systematik
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Palmenartige (Arecales)
Familie: Palmengewächse (Arecaceae)
Gattung: Bactris
Art: Pfirsichpalme
Wissenschaftlicher Name
Bactris gasipaes
Kunth

Die Pfirsichpalme (Bactris gasipaes), port.: Pupunheira; span.: Chonta, Pijuayo; engl.: Peach Palm), ist eine weit verbreitete Palme, die im tropischen Amerika heimisch ist. Der etwa 20 Meter hohe Stamm und die Blätter sind zum Teil dicht mit Stacheln besetzt.

Pfirsichpalme (Bactris gasipaes), Früchte

Sie ist eine der Pflanzenarten, die durch die südamerikanischen Indianer kultiviert wurden. Die Frucht ist eine Steinfrucht mit einem essbaren Fruchtfleisch, das den einzelnen Samen, vier bis sechs Zentimeter in der Länge und drei bis fünf Zentimeter im Durchmesser umgibt. Die Früchte können rot, oder orange gelb sein. Das hängt vom jeweiligen Reifegrad und der Palmensorte ab.

Ein großer Vorteil der Pflanze ist ihr hoher Wuchs. So kann man im Schatten ihrer Krone kleinere Pflanzen anbauen, die sonst in der prallen Sonne verbrennen würden. Die Pfirsichpalme wächst sehr schnell. Schon 18 bis 24 Monate nachdem man den Schössling gesetzt hat, kann man die ersten Früchte ernten. Auch Vögel fressen gern die schönen Früchte. Zu nennen sind hier besonders die Papageien. Angebaut wird die Palme in Brasilien, Trinidad und Tobago, Costa Rica, Nicaragua, Ecuador, Peru, Venezuela, Bolivien, Panama und Kolumbien.

Nutzung

Die Früchte müssen sehr lange gekocht werden. Sie sind leicht kantig und sehr stärkehaltig. Der Stamm dieser Palme eignet sich zur Herstellung von Palmherzen, da er mehrere Triebe ausbildet und sich schnell regeneriert. Die Schösslinge der Pfirsichpalme wachsen direkt am Stamm. Sie sorgen somit für eine ganze Reihe neuer Pflanzen. Die rötliche Palmfrucht lässt sich zu Palmöl oder anderen Lebensmitteln verarbeiten und ist reich an Proteinen. Ihr Ertrag an Speiseöl übersteigt sogar die Sojabohne oder die afrikanische Palme. Auch lassen sich Fruchtsäfte und alkoholische Getränke daraus herstellen. In früherer Zeit haben schon die indigenen Völker Amazoniens die Frucht als Getränk genutzt. Bei den Shuar an den Osthängen der Anden wird durch Fermentierung der Frucht mit Speichel das Getränk "Chicha de Chonta" hergestellt. Von den Angehörigen der Matis werden die Stacheln der Palme sowohl zum Tätowieren,[1] als auch zum Stechen des Körperschmucks verwendet und unter der Bezeichnung detashkete in die Nasenflügel eingesetzt, um das Erscheinungsbild von Schnurrhaaren zu imitieren.[2]

Siehe auch

  • Etagenanbau (Regenwald)

Einzelnachweise

  1. The musha ceremony pib.socioambiental.org
  2. Die Matis brasilienportal.ch

Weblinks

Commons: Pfirsichpalme – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien