Platynereis dumerilii
Platynereis dumerilii | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Platynereis dumerilii | ||||||||||||
Audouin und Milne Edwards, 1833 |
Platynereis dumerilii gehört zur Gruppe der Borstenwürmer. Der Wurm lebt in gemäßigten bis tropischen Zonen in küstennahen marinen Gewässern, in Europa im Mittelmeer und an der spanischen Westküste. Platynereis dumerilii ist heute ein wichtiges Labortier, gilt als lebendes Fossil und wird für zahlreiche phylogenetische Untersuchungen als Modellorganismus angesehen. Im Labor erreichen diese Tiere eine Länge von 3-4 cm, sie werden durchschnittlich 7 Monate alt.
Fortpflanzung und Entwicklung
Platynereis dumerilii ist getrenntgeschlechtlich, Ei- und Spermienabgabe werden durch Sexualpheromone ausgelöst. Das Männchen umschwimmt dabei das Weibchen, während das Weibchen eher kleine Kreise zieht. Die Befruchtung erfolgt außerhalb des Körpers im Wasser. Platynereis hat, wie die anderen Vertreter der Familie der Nereididen, keine segmentalen Gonaden, die Keimzellen reifen frei schwimmend in der Leibeshöhle (Coelom) heran.
Aus dem befruchteten Ei schlüpft eine Trochophora-Larve, die sich nach 48 Stunden zur Metatrochophora weiterentwickelt. Diese Larvenstadien schwimmen mit Hilfe ihrer Wimpern frei im Wasser und reagieren positiv auf Lichteinfall (Phototaxis). Neben den larvalen Augen, den Pigmentbecherocellen, zeigen sich schon die Anlagen für die komplizierter gebauten Augen des Wurmes. Nach ungefähr vier Tagen sind bereits drei Segmente des Tieres zu sehen, die je ein Paar Parapodien mit Borsten tragen, welche zur Fortbewegung dienen. Erst nach drei bis vier Wochen, wenn bereits sechs Segmente ausgebildet worden sind, bildet sich der Kopf mit den Antennen und Mundwerkzeugen.
Photorezepotoren
In den Larven lassen sich zwei Arten von Lichtsinneszellen finden: rhabdomere und ziliäre Photorezeptoren. Die ziliären Photorezeptoren gleichen von der Form her Zapfen und Stäbchen des menschlichen Auges, ein Zusammenhang, der durch den Nachweis eines Opsins bestätigt werden konnte. Daraus wird geschlossen, dass die stammesgeschichtlichen Ursprünge dieser Lichtsinneszellen sehr alt und Weichtieren, Arthropoden und Wirbeltieren gemeinsam sind.[1][2]
Literatur
- Carl Hauenschild, Albrecht Fischer: Platynereis dumerilii. Gustav Fischer Verlag, 1969 ISBN 3-437-30097-0
- Tilman Harder: Isolierung und Strukturaufklärung eines Sexualpheromons des marinen Polychaeten Platynereis dumerilii (Annelida, Polychaeta). Tectum Verlag, 1997 ISBN 3-89608-099-7
Bildmedien
- Fischer, Albrecht (Mainz): Der Meeresringelwurm Platynereis dumerilii: Ein Labortier stellt sich vor. Jürgen Kaeding (Kamera, Schnitt); Thomas Spielböck (DVD-Authoring); Verena Dietrich (Redaktion); Walter Stickan (Projektleitung). DVD-Video ; F, 18 min; verfügbare Sprachen: stumm <Signatur: C 12740> IWF (Göttingen), 2005 : Vorschaufilm
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Katja Seefeldt: Wo Darwin noch erschauderte - Ursprung des menschlichen Auges (Telepolis, 31. Oktober 2004)
- ↑ Keren Guy: Entwicklung und molekulare Charakterisierung der Erwachsenen-und Larvalaugen in Platynereis dumerilii (Polychaeta, Annelida, Lophotrochozoa) URN: urn:nbn:de:bsz:16-opus-93070 Universitätsbibliothek Heidelberg