Phylogenese
Phylogenese (altgr. {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) phýlon ‚Stamm‘ und {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) génesis ‚Ursprung‘) bezeichnet sowohl die stammesgeschichtliche Entwicklung der Gesamtheit aller Lebewesen als auch bestimmter Verwandtschaftsgruppen auf allen Ebenen der biologischen Systematik. Der Begriff wird auch verwendet, um die Evolution einzelner Merkmale im Verlauf der Entwicklungsgeschichte zu charakterisieren. Der Gegenpol zur Phylogenese ist die Ontogenese, die Entwicklung der einzelnen Individuen einer Art.
Methodik phylogenetischer Forschung
Die Wissenschaft von der Erforschung der Phylogenese bezeichnet man auch als Phylogenetik. Sie umfasst unter anderem folgende Methoden:
- Auswertung von strukturellen (morphologischen) und anatomischen Merkmalen von Fossilien,
- Vergleich der morphologischen, anatomischen und physiologischen Merkmale rezenter Lebewesen (Analyse von Homologien)
- Vergleich der Ontogenese vorwiegend rezenter Lebewesen,
- molekulargenetische Analyse der DNA, beispielsweise durch DNA-Sequenzanalyse.
Aus diesen Daten kann dann ein phylogenetischer Baum erstellt werden, der die rekonstruierten Verwandtschaftsverhältnisse darstellt.
Bei der Bewertung von Merkmalen ist es entscheidend, Homologien von Homoplasien zu unterscheiden.
Ein wissenschaftstheoretisches Problem der Phylogeneseforschung ist, dass die der Phylogenese zugrundeliegenden Evolutionsprozesse in der Regel nicht direkt beobachtet oder experimentell nachvollzogen werden können. Daher müssen Belege aus verschiedenen Bereichen herangezogen werden, um einigermaßen stimmige Stammbäume rekonstruieren zu können. So kommt es häufiger zu unterschiedlichen Auffassungen, wie beispielsweise die Diskussion um die Einteilung verschiedener protostomer Tierstämme in Häutungstiere (vorwiegend genetisch begründet) oder Articulata (vorwiegend morphologisch begründet) zeigt.
Synphylogenese
Die Synphylogenese beschreibt die entwicklungsgeschichtliche streng interdependente Entwicklung von Lebewesen. Auch der Begriff Parasitophylese wird dazu verwendet. Dabei betrachtet sie die evolutionäre Entwicklung von Parasit/Wirt Systemen. Der Parasitismus ist als wichtiger Motor der Evolution beschrieben.[1]
Siehe auch
- Evolutionstheorie, Landgang (Biologie)
- Der Generationswechsel und die Stammesgeschichte der Pflanzen
- PhyloCode, Stammesgeschichte des Menschen, Sprache und Genetik
- Kladistik
Literatur
- Bernhard Wiesemüller, Hartmut Rothe: Phylogenetische Systematik. Springer Verlag, 2003, ISBN 3-540-43643-X. Plesmiomorphie und Apomorphie; Google Books
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Wolfdietrich Eichler: Über gewisse Wechselbeziehungen zwischen Ökologie und Evolution in der Sphäre des Parasitismus. In: Deutsche Entomologische Zeitschrift. Band 27, Nr. 4-5, 1980, S. 189–197 (hier: S. 191); Volltext (PDF)