Pyrovaleron


Strukturformel
Strukturformel von Pyrovaleron
(R)-Form (oben) und (S)-Form (unten)
Allgemeines
Freiname Pyrovaleron
Andere Namen
  • IUPAC: (RS)-1-(4-methylphenyl)-2- (1-pyrrolidinyl)pentan-1-on
  • Latein: Pyrovaleronum
Summenformel
  • C16H23NO (Pyrovaleron)
  • C16H23NO·HCl (Pyrovaleron·Hydrochlorid)
Kurzbeschreibung

Kristalle (Pyrovaleron·Hydrochlorid) [1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
  • 3563-49-3 (Pyrovaleron)
  • 1147-62-2 (Pyrovaleron·Hydrochlorid)
PubChem 14373
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Arzneistoffangaben
Wirkstoffklasse

Psychostimulans

Eigenschaften
Molare Masse
  • 245,36 g·mol−1 (Pyrovaleron)
  • 281,82 g·mol−1 (Pyrovaleron·Hydrochlorid)
Schmelzpunkt

178 °C (Pyrovaleron·Hydrochlorid) [1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Pyrovaleron ist ein Arzneistoff, der zur Gruppe der Psychostimulanzien gehört. Es wurde in den späten 1960ern entwickelt und in Frankreich und einigen anderen europäischen Ländern verschrieben. Anwendungsgebiete waren chronische Müdigkeit und Lethargie[3] oder Adipositas. Da es zu einigen Fällen von Missbrauch und Abhängigkeit gekommen war,[4] wurde es vom Markt genommen. In Deutschland gilt es als verkehrsfähiges, aber nicht verschreibungsfähiges Betäubungsmittel. Seit dem 1. Januar 2004 gehört es zu den verbotenen Dopingsubstanzen.

Nebenwirkungen sind Appetitlosigkeit, Angst, Schlaflosigkeit, Tremor sowie Depression nach längerem Gebrauch.

Es ist nahe verwandt mit anderen Stimulantien, wie etwa Prolintan und MDPV.

Das "Expertenkommitee für Medikamentenabhängigkeit der Weltgesundheitsorganisation" erwähnt in seinem 25. Bericht (des Jahres 1989), dass angenommen wird, Pyrovaleron sei ein starker Inhibitor der Norepinephrin-Aufnahme, dass nach 1978 jedoch keine weiteren Daten bezüglich des Wirkmechanismus veröffentlicht wurden. Im Jahre 1975 waren in Frankreich 200 Fälle eines intravenösen Missbrauchs von Pyrovaleron-Tabletten durch Drogenabhängige bekannt, der in allen Fällen zu Venenthrombosen führte.[5]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 The Merck_Index: An Encyclopedia of Chemicals, Drugs, and Biologicals, 14. Auflage (Merck & Co., Inc.), Whitehouse Station, NJ, USA, 2006; S. 1377−1378, ISBN 978-0-911910-00-1.
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. Gardos, G.; Cole, J.O.: Evaluation of pyrovalerone in chronically fatigued volunteers. In: Current Therapeutic Research, Clinical and Experimental. (Oct;13(10)/1971) , S. 631-635.
  4. Deniker, P.; Loo, H.; Cuche, H.; Roux, J.M.: Abuse of pyrovalerone by drug addicts. In: Annales Medico-Psychologiques (Nov;2(4)/1975), S. 745-748.
  5. WHO Expert Committee on Drug Dependence, Twenty-Fith Report, World Health Organization, Geneva 1989.