Quendel-Ehrenpreis
Quendel-Ehrenpreis | ||||||||||||
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Quendel-Ehrenpreis (Veronica serpyllifolia) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Veronica serpyllifolia | ||||||||||||
L. |
Der Quendel-Ehrenpreis (Veronica serpyllifolia), Quendelblättriger Ehrenpreis oder Thymianblättriger Ehrenpreis, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae).
Merkmale
Der Quendel-Ehrenpreis ist ein Hemikryptophyt und erreicht Wuchshöhen von 5 bis 30 cm. Die Wurzeln reichen bis in 20 cm Tiefe. Die Pflanzen bilden eine kriechende Grundachse mit blühenden und nichtblühenden Trieben. Die Stängel sind beblättert und aufsteigend. Alle Stängelblätter sind ungeteilt und fast ganzrandig. Sie sind kurz gestielt und kahl bis schwach behaart.
Der Blütenstand ist eine kurze oder verlängerte endständige Traube oder Ähre, die deutlich vom beblätterten Stängel abgesetzt ist: die Tragblätter unterscheiden sich deutlich von den Laubblättern, sie sind kleiner und einfacher, der Übergang von Laubblättern zu Tragblättern erfolgt plötzlich. Die Krone ist weißlich bis bläulich mit dunklerer Aderung, eher ausgebreitet-radförmig, häufig fast radiärsymmetrisch. Die Kronröhre ist kürzer als breit.
Die Fruchtstiele sind etwa so lang oder länger als der Kelch. Die Kapsel ist tief ausgerandet und breiter als lang. Die Länge beträgt bis 4 mm, die Breite bis 5,5 mm.
Ökologie
Die Bestäubung erfolgt durch Zweiflügler (Diptera), es erfolgt auch Selbstbestäubung. Die Blüten sind proterogyn. Die Samen werden durch Regentropfen aus den Früchten geschleudert (Regenballist).
Der Quendel-Ehrenpreis ist ein Wurzelkriechpionier.
Verbreitung und Standorte
Der Quendel-Ehrenpreis ist circumpolar verbreitet. Er wächst in Wiesen, Weiden, Äckern, an Ruderalstellen, Ufern und Wegrändern und in Trittgesellschaften. Er kommt bevorzugt auf nährstoffreichen sowie kalkarmen Böden vor und steigt bis 2400 m.
Systematik
Der Quendel-Ehrenpreis wird innerhalb der Gattung Veronica in die Untergattung Beccabunga, Sektion Serpyllifolia gestellt. Innerhalb der Art werden zwei Unterarten unterschieden:[1]
- Veronica serpyllifolia subsp. serpyllifolia, mit weiß bis blassblauen Blüten und 10 bis 30 cm hoch und collin bis montan verbreitet.
- Veronica serpyllifolia subsp. humifusa, mit kräftig blau-lila Blüten, 5 bis 8 cm hoch und subalpin bis alpin verbreitet.
Belege
- Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6
Einzelnachweise
- ↑ M.A. Fischer, K. Oswald, W. Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. Dritte Auflage, Land Oberösterreich, Biologiezentrum der OÖ Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9
Weblinks
- Quendel-Ehrenpreis. FloraWeb.de
- Verbreitungskarten der subsp. serpyllifolia und der subsp. humifusa