Retraktion (Medizin)


Als Retraktion wird in der Medizin das Sichzurückziehen bzw. Schrumpfen von Organen, Organteilen oder Geweben bezeichnet.

Beispiele sind:

  • das Zurückziehen des Augapfels in die Augenhöhle (Orbita), z. B. beim Duane-Syndrom
  • die Verkleinerung eines Blutgerinnsels als aktive Leistung der Blutplättchen bei der Blutgerinnung
  • der Rückzug des in die Bauchdecke eingenähten Darms unter Hautniveau beim künstlichen Darmausgang
  • das Zurückziehen des Gewebes über den nach unten drängenden Kopf während einer Wehe bei der Geburt eines Kindes
  • der zeitweilige Rückzug des normal in den Hodensack abgestiegenen (deszendierten) Hodens in den Leistenkanal durch Zusammenziehen des Musculus cremaster beim Pendelhoden
  • das Zusammensinken eines Lungensegments, -lappens oder -flügels in Richtung Hilum beim Lungenkollaps
  • die Schrumpfungsleistung nativen Venenblutes nach dessen Gerinnung bei der Retraktiometrie
  • der Rückzug des Zahnfleisches bei der Parodontitis oder die künstliche Entfernung des Zahnfleisches vom Zahnhals, siehe Retraktionsfaden
  • Rückbildung des Trommelfells bei anhaltender Tubenfunktionsstörung und dadurch bedingtem Sero-Mukotympanon