Riechstoff


Riechstoffe oder Geruchsstoffe umfassen alle natürlichen und synthetischen Stoffe, die einen Geruch besitzen. Dabei ist der Geruch keine Eigenschaft des Stoffes, sondern eine Reaktion des Riechenden. Der Begriff Duftstoffe wird oft synonym gebraucht, ist aber nicht so umfassend wie Riechstoffe, da diese auch aversive und stinkende Stoffe mit einbegreifen. Viele sind Grundstoffe in der Parfüm-Produktion.

Um als Geruch wahrgenommen zu werden, muss ein Stoff flüchtig, also im Medium Luft verteilbar sein. Ist der Riechstoff leicht flüchtig, ist der Geruchseindruck oft intensiv, verschwindet jedoch schnell. Wenn der Riechstoff eine höhere Molekülmasse besitzt, ist der Geruchseindruck nachhaltiger, verschwindet also nicht so leicht. Der Riechstoff darf eine bestimmte Molekülmasse nicht überschreiten und muss aus einem polaren (zum Beispiel funktionelle Gruppe) und einem unpolaren (zum Beispiel Kohlenwasserstoffgerüst) Teil bestehen. Wenn die Molekülmasse hoch ist, kann der Stoff wenig riechen oder der Geruch verschwindet ganz. Da die Geruchsrezeptoren chiral sind, rufen Enantiomere eines Riechsstoffes einen unterschiedlichen Geruch hervor. Für den Geruch wichtige funktionelle Gruppen werden als Osmophore bezeichnet.

Aufteilung der Riechstoffe nach der Trägersubstanz siehe Artikel Parfüm

Literatur

  • Philip Kraft, Jerzy A. Bajgrowicz, Caroline Denis, Georg Fráter: Allerlei Trends: die neuesten Entwicklungen in der Riechstoffchemie. In: Angewandte Chemie. Band 112, Nr. 17, Wiley-VCH, Weinheim 2000. S. 3106-3138. Übersicht
  • Dieter Martinetz, Roland Hartwig: Taschenbuch der Riechstoffe. Ein Lexikon von A - Z. Harri Deutsch, Frankfurt am Main / Thun 1998. ISBN 3-8171-1539-3.
  • Wolfgang Legrum: Riechstoffe, zwischen Gestank und Duft, Vieweg + Teubner Verlag 2011, ISBN 978-3-8348-1245-2.

Weblinks