Riesenbakterium


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Als Riesenbakterien werden im allgemeinen Sprachgebrauch[1][2] solche Prokaryoten bezeichnet, die die für Prokaryoten üblichen Größenverhältnisse im Mikrometer-Bereich deutlich überschreiten und die Größe eukaryotischer Protisten oder sogar Mehrzeller erreichen.

Die größten bekannten Vertreter sind

  • Thiomargarita namibiensis, ein kugelförmiges Schwefelbakterium, das am Meeresboden vor Namibia vorkommt und mit bis zu 750 µm Durchmesser und einem Volumen von 200.000.000 µm³ (0,2 µl)[3] sogar mit dem bloßen Auge zu sehen ist.[4]
  • Candidatus Thiomargarita magnifica wird nachweislich bis 2 cm lang (Einzelzelle) und ist erst recht mit bloßem Auge zu sehen.
  • mit diesem verwandte, offiziell noch unbenannte Schwefelbakterien aus dem Golf von Mexiko (Thiomargarita sp. clone SBC11[5]) mit bis zu 375 µm Durchmesser.[6]
  • Epulopiscium fishelsoni aus dem Darm von Doktorfischen mit einer Größe bis zu 600 µm × 80 µm und einem Volumen von 3.000.000 µm³.[3]
  • Beggiatoa-Arten, filamentöse Schwefelbakterien, mit einer Größe bis zu 160 µm × 50 µm und einem Volumen von 1.000.000 µm³.[3]
  • Achromatium oxaliferum, ein ellipsoides Schwefelbakterium, das bis knapp 100 µm lang wird und ein Volumen von 80.000 µm³ erreichen kann.[3][7]

Bies auf Epulopiscium fishelsoni (Clostridia) gehören diese Bakterien alle zu den Gammaproteobacteria.

Einzelnachweise

  1. Focus, focus.de
  2. Riesen in der Todeszone. In: Der Spiegel. Nr. 33, 2000 (online).
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Heide N. Schulz, Bo Barker Jørgensen: Big Bacteria. In: Annual Review of Microbiology. Band 55, September 2001, S. 105–137, doi:10.1146/annurev.micro.55.1.105.
  4. Thueringer Allgemeine 17,04,1999 (PDF; 396 kB).
  5. NCBI Nucleotide: Uncultured Thiomargarita sp. clone SBC11 16S ribosomal RNA gene, partial sequence. GenBank: AY632420.1.
  6. Karen M. Kalanetra, Samantha B. Joye, Nicole R. Sunseri, Douglas C. Nelson: Novel vacuolate sulfur bacteria from the Gulf of Mexico reproduce by reductive division in three dimensions. In: Environmental Microbiology. Band 7, Nr. 9, 2005, S. 1451–1460, doi:10.1111/j.1462-2920.2005.00832.x.
  7. Wissenschaft-Online wissenschaft-online.de