Rotnacken-Topaskolibri



Rotnacken-Topaskolibri

Topaza pella gemalt von John Gould

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Kolibris (Trochilidae)
Unterfamilie: Eigentliche Kolibris (Trochilinae)
Gattung: Topaskolibris (Topaza)
Art: Rotnacken-Topaskolibri
Wissenschaftlicher Name
Topaza pella
Linnaeus, 1820

Der Rotnacken-Topaskolibri (Topaza pella) oder Topaskolibri ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae). Die Art hat ein großes Verbreitungsgebiet, das etwa 1.600.000 Quadratkilometer in den südamerikanischen Ländern Brasilien, Suriname, Französisch-Guayana, Guyana und Venezuela umfasst. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.

Merkmale

Die männliche Rotnacken-Topaskolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 19 bis 19,5 cm, während das Weibchen nur ca 13 bis 13,5 cm groß wird. Der dicke relativ kurze gebogene Schnabel wird ca. 25 mm lang. Sowohl Männchen als auch Weibchen wiegen ca 10 Gramm. Beide Geschlechter ähnelt dem Flammenkolibri (Topaza pyra). Nur die rotbraun äußeren Steuerfedern und die weißen Büscheln an den Beinen unterscheiden sich farblich vom Flammenkolibri. Der Schwanz des Männchens ist besonders auffällig und prächtig und kann bis zu 6,5 cm lang werden. Die Haube um den Kopf ist schwarzlila. Die Kehle schimmert grün uns wird in der Mitte zu einem goldenen Flecken mit einer schwarzlilanen Einfassung. Der Rest des Körpers ist überwiegend dunkelweinrot und glänzt auffallend an Brust und Bauch. Der Untersteiß (Crissum) ist goldgrün. Die Flügel sind braun und werden im unteren Bereich kastanienbraun. Die Füße beider Geschlechter sind gelbbraun. Das Weibchen entbehrt den auffälligen Schwanz des Männchens. Das Oberteil ist schimmernd grün. Die schwarzen Flügel werden im unteren Bereich kastanienbraun Die relativ große Kehle ist von einem kupferfarbenen Flecken bedeckt. Der Rest des Unterteils glitzert grün. Der Schwanz ist gefächert hat aber keine verlängerte Außenfedern wie beim Männchen.

Habitat

Meist sieht man den Kolibri nahe Schwarzwasserflüssen. Dort bewegt er sich relativ bodennah, auch wenn er zur Futtersuche hin und wieder den Kronenbereich der Bäume aufsucht. So sitzt er gerne auf Baumstümpfen, die aus dem Wasser herausragen oder an Überhängen in Wassernähe.

Verhalten

Vorzugsweise ernährt er sich von Insekten. Man sieht ihn selten bei der für Kolibris typischen Nektarsuche an Blumen. Zur Jagd stürzt er entweder vom Ast auf die Beute, fängt die Insekten schwebend über Wasser oder raubt ganz einfach Spinnweben aus.

Unterarten

Bisher sind drei Unterarten des Rotnacken-Topaskolibri bekannt.[1] Dabei handelt es sich um:

  • Topaza pella pella (Linnaeus, 1758)
  • Topaza pella microrhyncha (Butler, 1926)
  • Topaza pella smaragdulus (Bosc, 1792)

Die Unterart Topaza pella pampreta (Oberholser, 1902) wird normalerweise als ungültige Taxon betrachtet. Überlegungen, den Rotnacken-Topaskolibri und den Flammenkolibri in einer Spezies zusammenzufassen, werden vom South American Classification Committee bisher abgelehnt.[2]

Verbreitung

Im Nordosten des Bundesstaat Pará im östlichen Teil des Rio Tocantins sowie auf der Ilha de Marajó findet man die Unterart microrhyncha. Im Süden Venezuelas, im Osten des Bundesstaates Bolívar über Guinea bis Amapá im Norden Brasiliens kommt die Subspezies pella vor. Das Vorkommen von smaragdulus erstreckt sich von Brasilien bis nach Französisch-Guayana. Manche Autoren halten es für möglich, dass der Rotnacken-Topaskolibri auch in Kolumbien und Ecuador vorkommt. Allerdings überwiegt die Meinung, dass es sich dabei um Exemplare von Topaza pyra handelt. Von der strittige Unterart pampreta wurden von den Herren Goodfellow und Hamilton 1899 nur drei Exemplare am Suno, einem Zufluss des Rio Napo in Ecuador, gesammelt.[3] Das macht es praktisch unmöglich, die Validität des Taxon zu verifizieren.

Literatur

  • Da-Shih Hu, Leo Joseph, David Agro: Distribution, Variation, and Taxomy of Topaza Hummingbirds (Aves: Trochilidae) , Ornitologia Neotropical, Vol 11, 2000, Seite 123–142
  • Robert S. Ridgely, Paul J. Greenfield: Birds of Ecuador Field Guide, Vol. 2, Cornell University Press, 2001, S. 271ff, ISBN 978-0-8014-8721-7
  • Steven L. Hilty, William L. Brown: A Guide to the Birds of Colombia. Princeton University Press, 1986, Seite 279, ISBN 978-0-691-08372-8
  • Rolf Grantsau: Die Kolibris Brasiliens, Expressao e Cultura. Rio de Janeiro. 1988, ISBN 978-85-208-0101-7

Einzelnachweise

Weblinks