Rudisten
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Rudisten | ||||||||||||
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Rudist Kreide, UAE | ||||||||||||
Zeitliches Auftreten | ||||||||||||
Oberjura bis Kreide | ||||||||||||
161 bis 65,5 Mio. Jahre | ||||||||||||
Fundorte | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Hippuritoida | ||||||||||||
Newell, 1965 |
Die Rudisten (Hippuritoida) sind eine ausgestorbene Ordnung der Muscheln (Bivalvia), die zur Unterklasse Heterodonta innerhalb dieser Klasse gestellt werden. Rudisten sind durch stark ungleichklappige und meist völlig aberrante Gehäuse charakterisiert. Sie erscheinen erstmals im Oberen Jura und sterben an der Kreide-Tertiär-Grenze aus.
Charakterisierung
Die Gehäuse der typischen Rudisten sind ungleichklappig und mit einer Gehäusehälfte am Substrat angeheftet oder sie liegen auf dem Sediment. Die Gehäuse sind kelchartig mit einem Deckel oder spiralig gewunden mit kleinerer "Deckelklappe". Die Schalen sind meist extrem dick und oft mit Längskanälen und Hohlräumen durchzogen. Die äußere Schalenlage besteht aus dem Mineral Kalzit, während die innere Lage aragonitisch ist. Durch das gute Erhaltungspotenzial von Kalzit (verglichen mit Aragonit, der viel leichter löslich ist) haben die Rudisten einen sehr guten Fossilbericht. Das Schloss, ursprünglich heterodont, ist stark umgestaltet (pachydont), und weist nur noch einen oder zwei Hauptzähne auf. Das Ligament ist ebenfalls stark verändert.
Lebensweise
Aufgrund ihrer sessilen Lebensweise im warmen flachen Wasser wird angenommen, dass sie, wie die heutigen Riesenmuscheln, in Symbiose mit Photosynthese-betreibenden Bakterien oder Algen lebten.
Systematik
Die Ordnung Hippuritoida (Rudisten) enthält nur die Überfamilie
- Hippuritoidea Gray, 1848 ("echte" Rudisten). Die Rudisten sind, mit Ausnahme der letzten Familie, jeweils mit der rechten Klappe am Substrat angeheftet.
- Diceratidae Dall, 1895
- Hippuritidae Gray, 1848
- Monopleuridae Munier-Chalmas, 1873
- Radiolitidae Gray, 1848
- Caprinidae d´Orbigny, 1850
- Polyconitidae Mac Gillavry, 1937
- Plagioptychidae Douvillé, 1888
- Ichthyosarcolitidae Douvillé, 1887
- Antillocaprinidae Mac Gillavry 1937
- Dictyoptychidae Skelton in Skelton & Benton, 1993
- Caprotinidae Gtay, 1848
- Requieniidae Douvillé, 1919 (diese Familie ist mit der linken Klappe an das Substrat angeheftet).
Von manchen Autoren wird auch noch die Überfamilie Megalodontoidea Morris & Lycett, 1853 zur Ordnung gestellt.
Literatur
- Michael Amler, Rudolf Fischer & Nicole Rogalla: Muscheln. Haeckel-Bücherei, Band 5. Enke Verlag, Stuttgart 2000 ISBN 3-13-118391-8.
- Rüdiger Bieler & Paula M. Mikkelsen: Bivalvia - a look at the Branches. Zoological Journal of the Linnean Society, 148: 223-235, London 2006.
- Peter W. Skelton & Andrew B. Smith: A preliminary phylogeny for rudist bivalves: sifting clades grom grades. In: Elisabeth Harper, John D. Taylor & J. Alistair Crame (Hrsg.), The evolutionary Biology of the Bivalvia. Geological Society London Special Publications, 177: 97-127, London, The Geological Press 2000 ISBN 1-86239-076-2