Südseemyrte


Südseemyrte

Leptospermum scoparium, Blüte

Systematik
Eurosiden II
Ordnung: Myrtenartige (Myrtales)
Familie: Myrtengewächse (Myrtaceae)
Unterfamilie: Leptospermoideae
Gattung: Leptospermum
Art: Südseemyrte
Wissenschaftlicher Name
Leptospermum scoparium
J.R.Forster & G.Forster

Die Südseemyrte (Leptospermum scoparium), auch Neuseelandmyrte oder Manuka (von Māori: Mānuka) genannt, ist eine Pflanzenart in der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae). Sie ist in den bergigen Regionen Neuseelands und des südöstlichen Australiens (New South Wales) beheimatet. Aus ihr werden insbesondere Manukaöl und Manuka-Honig gewonnen.

Beschreibung

Die Südseemyrte wächst strauch- oder baumförmig bis 4 Meter Höhe. Die Zweige und jungen Blätter sind von silbrigen Haaren mehr oder weniger dicht umhüllt, bei den älteren Teilen löst sich die Borke in langen Streifen ab. Die fast sitzenden, steifen, stechend zugespitzten, aufgerichteten oder waagerecht abstehenden Blätter treten in zwei Hauptformen auf (aber nicht an derselben Pflanze): schmal-lanzettlich oder eiförmig mit herzförmigem Grund; sie sind 4–12 (selten 20) mm lang und 1–4 mm breit. Die Blüten stehen in der Regel einzeln in den Blattachseln, gelegentlich auch am Ende von Zweigen und sind kurz gestielt bis sitzend. Sie besitzen einen breit kreiselförmigen Blütenbecher mit dreieckigen, früh abfallenden Kelchzipfeln. Die ausgebreiteten Kronblätter sind rundlich, ca. 6 mm lang und weiß, selten rosa. Die Filamente der ungefähr 20 Staubblätter sind deutlich dünner als der Griffel. Aus dem oberseits unbehaarten Fruchtknoten entwickelt sich eine fünfkammerige, holzige Kapselfrucht von 3–7 × 4–10 mm Größe, die über den Blütenbecher hinausragt.[1]

Verbreitung

Die Südseemyrte ist in Neuseeland[1] und im südöstlichen Australien[2] heimisch. In Neuseeland wächst sie vom Tiefland bis in subalpine Regionen in verschiedenen Lebensräumen, insbesondere offenen Hängen, Flussufern, Waldrändern und Gebüsch.[1]

Wie alle Pflanzen der Familie der Myrtengewächse ist auch die Südseemyrte äußerst robust und benötigt für ihr Wachstum sehr wenig Nährstoffe. Allerdings ist trotz großer Widerstandskraft ein feuchter Boden wichtig für das Wachstum der Pflanze.

Ideale Bedingungen findet die Südseemyrte auf der Nordinsel Neuseelands, ihrem Hauptverbreitungsgebiet. Wichtige Vegetationsgegenden sind Wairarapa und Tairawhiti, wo sie teilweise unter biologischen Bedingungen gedeiht (Wildwuchs).[3]

Nutzung als Heilpflanze

In Europa wurde die Möglichkeit einer medizinischen Anwendung der Südseemyrte vom Botaniker Joseph Banks beobachtet, einem Mitglied der Expedition James Cooks. Er beobachtete, wie die Maori unterschiedliche Bestandteile der Südseemyrte verwandten, um damit Leiden wie z.B. Magen-Darmbeschwerden, Erkrankungen der Blase, Erkältungen, Hautkrankheiten und sogar Wunden zu kurieren. Dazu bereiteten die Maori auch einen Sud zu, woraufhin die englische umgangssprachliche Bezeichnung „Tea Tree“ (dt.: Teebaum) entstand.[4]

Die Pflanze enthält ätherische Öle,[5] die antientzündlich und antibakteriell wirken.[6] An ihr gesammelter Honig hat in kleineren Studien Wirkungen gegen Helicobacter pylori, gegen chronische Wunden und Hautinfektionen gezeigt und wird als Heilmittel vermarktet.[7]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Flora of New Zealand: 2 L. scoparium Forster et Forster f., Char. Gen. Pl. 72, t. 36, figs f-l (1776), abgerufen am 22. August 2009
  2. New South Wales Flora Online: Leptospermum scoparium J.R.Forst. & G.Forst., abgerufen am 22. August 2009
  3. Andreas Ende: Heilmittel der Natur. Manuka, S. 7–8, Südwest 1998, ISBN 978-3-517-08032-1.
  4. Andreas Ende: Heilmittel der Natur. Manuka, S. 8–9 ff, Südwest 1998. ISBN 978-3-517-08032-1
  5. M. H. Douglas, J. W. van Klink, B. M. Smallfield, N. B. Perry, R. E. Anderson, P. Johnstone, R. T. Weavers: Essential oils from New Zealand manuka: triketone and other chemotypes of Leptospermum scoparium. In: Phytochemistry. Band 65, Nummer 9, Mai 2004, S. 1255–1264, ISSN 0031-9422. doi:10.1016/j.phytochem.2004.03.019. PMID 15184010.
  6. A. G. Leong, P. M. Herst, J. L. Harper: Indigenous New Zealand honeys exhibit multiple anti-inflammatory activities. In: Innate immunity. [elektronische Veröffentlichung vor dem Druck] Oktober 2011, ISSN 1753-4267. doi:10.1177/1753425911422263. PMID 21978989.
  7. P. E. Lusby, A. Coombes, J. M. Wilkinson: Honey: a potent agent for wound healing? In: Journal of wound, ostomy, and continence nursing : official publication of The Wound, Ostomy and Continence Nurses Society / WOCN. Band 29, Nummer 6, November 2002, S. 295–300, ISSN 1071-5754. PMID 12439453. (Review).

Literatur

  • Andreas Ende: Heilmittel der Natur. Manuka, Südwest, 1998, ISBN 978-3-517-08032-1

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