Saftmal


Saftmale der Gauklerblumen

Als Saftmale werden Bereiche innerhalb einer Blüte oder Blume bezeichnet, die das Blütenbesucherverhalten beeinflussen. Saftmale können auch als Pollenattrappen bezeichnet werden. Erstmals wurde die Bedeutung der Saftmale von Christian Konrad Sprengel im Jahr 1793 beschrieben. Er erkannte, dass die Saftmale dem Blütenbesucher den Weg zum Nektar weisen. Die exakte Bedeutung der Saftmale wurde allerdings erst später durchschaut und bietet viel Raum für evolutionsbiologische Überlegungen. Vermutlich waren die ersten Blütenbesucher auf der Suche nach Nahrung, die sie in Form von Pollen in den Blüten vorfanden. Später entstanden Strukturen, die den Pollen vor gefräßigen Blütenbesuchern verbergen sollten, um den Pollenverlust zu minimieren. Allerdings hatten die betroffenen Pflanzenarten nicht nur Nachteile durch derartigen Blütenbesuch. Pollen wurde auch auf andere Blüten übertragen, wodurch sich deren Reproduktionserfolg erhöhte. Um also weiterhin Besucher anzulocken, mussten andere Blütenelemente Pollen imitieren.

Saftmale setzten sich grundsätzlich farblich vom Rest der Blüte oder Blume ab. Für das menschliche Auge ist dieser Farbunterschied allerdings häufig nicht zu sehen, da er auf einer UV-Absorption der Saftmale beruht.

Heute ist eine Vielzahl solcher Pollenattrappen bekannt. Diese können als zweidimensionale Verfärbungen oder als dreidimensionale perfekte Nachbildungen von Staubblättern ausgeprägt sein.

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