Sand-Mohn
- Mohn
Sand-Mohn | ||||||||||||
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Sand-Mohn (Papaver argemone) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Papaver argemone | ||||||||||||
L. |
Der Sand-Mohn (Papaver argemone) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Mohngewächse (Papaveraceae).
Erscheinungsbild
Die ein-, selten auch zweijährige krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von 15 bis 30 cm. Der Stängel ist aufrecht oder aufsteigend, beblättert und anliegend mit etwa 1,5 bis 3 mm langen, borstigen Haaren besetzt. Die Laubblätter sind ein- bis dreifach fiederteilig und besitzen bis zu 3 mm breite, meist zerstreut behaarte, spitze Zipfel und sind etwa 12 (bis 20) cm lang. Die unteren Blätter sind gestielt, die mittleren und oberen mit schmalem Grund sitzend.
Die zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten sind vierzählig. Die zwei Kelchblätter fallen beim Öffnen der Blütenknospen ab. Die Kronblätter sind dunkelrot, etwa 1,2 bis 2,5 cm lang und besitzen am Grund einen schwarzen Fleck. Die Staubbeutel sind dunkelviolett gefärbt. Er blüht von Mai bis Juli.
Die Kapselfrucht ist keulenförmig, allmählich in den Stiel verschmälert und mit hellen, borstenförmigen, etwa 1,5 bis 3 mm langen Haaren besetzt. Es sind meist vier bis acht Narbenstrahlen vorhanden. Der Deckel der Frucht ist zur Reifezeit gewölbt.
Ökologie
Der Sand-Mohn ist die Kennart der Sandmohngesellschaft, Papaveretum argemonis. Die Fruchtkapseln sind Windstreuer und wegen der zur Reifezeit abstehenden Borstenhaare auch Tierstreuer.
Verbreitung
Standortansprüche
Der Sand-Mohn wächst in Getreideunkrautgesellschaften, seltener auch in Schuttunkrautgesellschaften. Er bevorzugt mäßig saure, kalkfreie, auch sandige Lehmböden.
Allgemeine Verbreitung
Papaver argemone ist eine mediterrane bis submediterrane Pflanzenart, die ursprünglich im Mittelmeergebiet beheimatet war. Nordwärts ist sie inzwischen bis Mittelschweden eingebürgert oder verschleppt. In Österreich ist er selten und gefährdet, in der Schweiz kommt er zerstreut vor.
Verbreitung in Deutschland
Der Sand-Mohn ist im Norden und in der Mitte Deutschlands verbreitet, nach Süden jedoch selten vorkommend.
Sonstiges
Diese Art ist wohl während der Jungsteinzeit mit dem Getreideanbau nach Mitteleuropa gelangt.
Literatur
- Haeupler/Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands, Ulmer Verlag, Stuttgart, 2000, ISBN 3-8001-3364-4
- Adler, Oswald, Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Ulmer Verlag, Stuttgart und Wien, 1994, ISBN 3-8001-3461-6
- August Binz, Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz, Schwabe & Co. AG, Basel, 1986, ISBN 3-7965-0832-4
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora, Ulmer Verlag, Stuttgart, 1990, ISBN 3-8001-3454-3
- Christian August Friedrich Garcke: Illustrierte Flora, 1972, Verlag Paul Parey, ISBN 3-489-68034-0
- Ruprecht Düll, H. Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder, 7. Auflage, Quelle & Meyer-Verlag, 2011, ISBN 978-3-494-01424-1
Weblinks
- Sand-Mohn. FloraWeb.de
- Beschreibung in der Flora of North America. (engl.)
- Die Giftpflanze Sandmohn.
- Arealkarte bei "Den virtuella floran" (schwedisch)