Sand-Lotwurz
- Wikipedia:Vorlagenfehler/Vorlage:Literatur/Interner Fehler
- Lotwurzen
- Pannonische Flora
Sand-Lotwurz | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Sand-Lotwurz (Onosma arenaria ssp. arenaria) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Onosma arenaria | ||||||||||||
Waldst. et Kit. |
Die Sand-Lotwurz (Onosma arenaria) ist ein in Mitteleuropa sehr selten vorkommender Angehöriger der Raublattgewächse (Boraginaceae). Sie blüht vorwiegend im Mai und Juni.
Erscheinungsbild
Die zweijährige krautige Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von etwa 30 bis 50 cm. Die ganze Pflanze ist trübgrün gefärbt und weißlich bis gelblich steif behaart. Der Stängel wächst meist einzeln, er ist kräftig, gerade und aufrecht stehend, stark verzweigt, reich beblättert und kurz borstig behaart. Die Laubblätter sind lineal-lanzettlich geformt, etwa 1 bis 3 cm breit und anliegend oder etwas abstehend borstenhaarig. Die Borsten sitzen auf kahlen, oft auch fehlenden Höckern. Der Blütenstand ist dicht steifhaarig, reich verzweigt und besitzt einen pyramidenförmigen Umriss. Die Blüten nicken stark oder hängen. Die Krone hat eine Länge von etwa 12 bis 16, bei der Onosma arenaria ssp. pennina bis 24 mm und ist von walzlich-glockiger Gestalt. Sie ist von weiß-gelblicher Farbe und kann außen sowohl kahl, als auch behaart sein. Der Fruchtkelch hat eine Länge von etwa 15 bis 17 mm und ist kurz gestielt. Die Teilfrüchte sind graubraun mit dunkleren Flecken, glatt, glänzend und etwa 3 bis 4 mm lang.
Vorkommen
Standortansprüche
Die Sand-Lotwurz wächst auf Steppenrasen, lückigen Trockenrasen über weichem Karbonatgestein und in lichten Kiefernsteppenwäldern. Sie bevorzugt warme, trockene, kalkhaltige Sand- und Schotterböden.
Allgemeine Verbreitung
Onosma arenaria kommt von Ost- und Südostfrankreich über die Schweiz, Norditalien und Südosteuropa bis nach Südrussland vor. Sie ist ein europäisch-kontinentales Florenelement, das Hauptverbreitungsgebiet liegt in Südosteuropa. In der Schweiz kommt sie in der Unterart O. arenaria ssp. pennina (unter anderem durch größere Blüten und schlankeren Wuchs von der Onosma arenaria ssp. arenaria unterschieden) sehr selten in Waadt und im Wallis vor.
Verbreitung in Deutschland
Die Sand-Lotwurz ist in Deutschland einzig und sehr selten im Mainzer Becken (Rheinland-Pfalz) und dort im Naturschutzgebiet Großer Sand zu finden. Der Bestand dort wird auf 200 bis 300 Exemplare geschätzt.
Verbreitung in Österreich
In Österreich tritt die Art sehr selten nur im pannonischen Gebiet der Bundesländer Nord-Burgenland und Niederösterreich (Thermenlinie, Steinfeld) in der collinen Höhenstufe auf. In Wien ist sie ausgestorben und wurde wieder angesalbt. Sie gilt in Österreich als vom Aussterben bedroht.
Sonstiges
Seiner allgemeinen Verbreitung nach zählt O. arenaria ssp. arenaria zum sarmatischen Florenelement. Die wenigen Vorkommen in Westdeutschland sind vom östlichen Hauptareal weit abgetrennt. Die Lücke zwischen den Mainzer Vorkommen und denen in Österreich oder in Frankreich beträgt etwa 600 km. Da eine Einschleppung durch den Menschen in jüngerer Zeit ausgeschlossen werden kann, dürften die disjunkten Vorkommen auf Relikte, möglicherweise aus der Tertiärzeit, zurückzuführen sein.
Artenschutz
Gefährdung in Deutschland: Kategorie 1: vom Aussterben bedroht!
Die Art ist nach BArtSchV streng geschützt!
Literatur
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Ulmer Verlag, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
- August Binz, Chritian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz. Schwabe, Basel 1986, ISBN 3-7965-0832-4.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. 6. Aufl. Ulmer Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-3454-3.
- Ernst Garcke (Begr.), Konrad von Weihe (Hrsg.): Illustrierte Flora. Deutschland und angrenzende Gebiete. 23. Aufl. Verlag Paul Parey, Berlin 1972, ISBN 3-489-68034-0 (früherer Titel: Illustrierte Flora von Deutschland).
Weblinks
- Onosma arenaria. FloraWeb.de