Schlammtaucher



Schlammtaucher

Westlicher Schlammtaucher (Pelodytes punctatus)

Systematik
Klasse: Lurche (Amphibia)
Unterklasse: Lissamphibia
Ordnung: Froschlurche (Anura)
Überfamilie: Pelodytoidea
Familie: Schlammtaucher
Gattung: Schlammtaucher
Wissenschaftlicher Name der Familie
Pelodytidae
Bonaparte, 1850
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Pelodytes
Bonaparte, 1838

Die Schlammtaucher (Pelodytes) sind kleine Froschlurche und bilden die einzige Gattung der Familie der Schlammtaucher (Pelodytidae). Diese besteht aus lediglich drei bekannten Arten mit Vorkommen einerseits in Südwest- und Westeuropa, andererseits in der östlichen Schwarzmeer- und der Kaukasus-Region. Zusammen mit den Amerikanischen Schaufelfüßen bilden die Schlammtaucher die Überfamilie Pelodytoidea, die wiederum die Schwestergruppe der Krötenfrösche (Pelobatoidea) aus Europäischen und Asiatischen Krötenfröschen darstellt. Die nächsten europäischen Verwandten sind also Schaufelfußkröten wie die Knoblauchkröte.

Übersicht

Die Kopf-Rumpf-Länge der Schlammtaucher ist mit etwa vier bis fünf Zentimetern ungefähr vergleichbar mit der des Europäischen Laubfrosches oder der Unken. Zudem weisen sie relativ lange Hinterbeine, einen flachen Kopf und senkrecht geschlitzte Pupillen auf (oder solche mit runder Form und senkrechter "Mittelachse"). Auf ihrer glatthäutigen bis granuliert-warzigen Oberseite befindet sich meist ein Muster aus olivgrünlichen Flecken oder Punkten. Die Männchen verfügen über paarige innere Schallblasen und klammern die Weibchen beim Amplexus in der Lendengegend.

Schlammtaucher haben eine eher terrestrische Lebensweise. Zur Paarungszeit suchen sie jedoch Gewässer auf, in die sie Laichportionen in Form sehr kurzer Schnüre bzw. als schleimige Säcke an Wasserpflanzen ablegen. Die Kaulquappen sind im Verhältnis zur Körpergröße erwachsener Tiere auffallend groß.

Arten und ihre Verbreitung

Die Gattung Pelodytes und zugleich die gesamte Familie Pelodytidae besteht aus nur drei bekannten Arten, von denen eine erst vor wenigen Jahren erstmals wissenschaftlich beschrieben wurde:

Zwei Arten kommen im westlichen Europa vor – beide auf der Iberischen Halbinsel, und eine davon erreicht mit Nordfrankreich und dem Südrand Belgiens fast Mitteleuropa. Die dritte Art (P. caucasicus) ist dagegen mit ihren Vorkommen in Kaukasien und der Ostseite des Schwarzen Meeres von den anderen auffallend weit geografisch getrennt. Die Artbildung wurde hier durch räumliche Isolation infolge der Eiszeiten gefördert.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass auch für zwei heutige Vertreter der Gattung Litoria (Australische Laubfrösche) sowie für die Gattung Pseudotriton von den Lungenlosen Salamandern von einzelnen Autoren im 19. Jahrhundert die Bezeichnung Pelodytes verwendet wurde.[1]

Literatur

  • Andreas Nöllert & Christel Nöllert: Die Amphibien Europas. Franckh-Kosmos, Stuttgart 1992, ISBN 3-440-06340-2

Einzelnachweise

Weblinks

Commons: Westlicher Schlammtaucher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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