Schneeheide



Schneeheide

Schneeheide (Erica carnea) im Schnee

Systematik
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Heidekrautgewächse (Ericaceae)
Gattung: Heidekräuter (Erica)
Art: Schneeheide
Wissenschaftlicher Name
Erica carnea
L.

Die Schneeheide, auch Winterheide oder Frühlingsheidekraut genannt, (Erica carnea, Syn.: Erica herbacea), ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Heidekräuter (Erica) innerhalb der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Sie ist in den Gebirgen Mittel- und Südeuropas beheimatet.

Beschreibung

Illustration (links Erica carnea, rechts Calluna vulgaris

Die Schneeheide bildet niedrige, niederliegende und reich verzweigte Zwergsträucher mit dünnen bogig aufsteigenden Ästchen, die Wuchshöhen von bis zu 30 Zentimeter erreichen. Die immergrünen Laubblätter sind nadelförmig.

In einem vielblütigen, einseitswendigen, traubigen Blütenstand stehen nickende Blüten. Die zwittrigen Blüten besitzen eine doppelte Blütenhülle. Die drei rötlich gefärbten Kelchblätter sind trockenhäutig und ungefähr 3 bis 5 mm lang. Ein Außenkelch ist nicht vorhanden. Die weiße, hellrosa-, rosafarbene bis rötliche Krone weist eine Länge von etwa 5 bis 7 mm auf und ist schmal-glockig geformt. Aus der Blütenkrone ragen die acht dunklen Staubblätter heraus.

Ähnliche Arten

Die Schneeheide ist leicht mit anderen Arten zu verwechseln. Von der Besenheide (Calluna vulgaris) unterscheidet sie sich durch die nadelförmigen Blätter, die jeweils zu viert in Quirlen an den verholzten Stängeln sitzen und einen hellen, knorpeligen umgerollten Rand aufweisen. Von der ebenfalls ähnlichen Grauen Heide (Erica cinerea) unterscheidet sie sich von der Blütezeit, denn die Grauheide trägt ihre Blütenstände von Juni bis August.

Ökologie

Die Schneeheide bildet in ihrer Heimat ausgedehnte Bestände. Sie ist ein Zwergstrauch mit immergrünen, nadelförmigen Blättern als eine Anpassung an nährsalzarme Standorte; es liegt also eine Peinomorphose vor. Die Schneeheide lebt in Symbiose mit einem Wurzelpilz vom Typ der „Ericaceen-Mykorrhza“. Aus diesem Grund muss sie im Garten mitsamt der Topferde eingesetzt werden, damit der für die Schneeheide überlebenswichtige Pilz erhalten bleibt.

Die Schneeheide Schnee- und Frühblüher. Die Blütezeit reicht von Januar bis April. Die Blütenknospen sind bereits im Herbst des Vorjahres ausgebildet. Die Blüten sind „Glockenblumen mit Streueinrichtung“. Die Bestäubung erfolgt durch Tagfalter, Bienen usw. Aufgrund der frühen Blütezeit ist die Schneeheide eine wichtige Bienenweide. Selbstbestäubung ist wohl auch durch die ungeflügelten Männchen des Blasenfußes (Taeniothrips ericae) möglich.

Bei Trockenheit spaltet sich die Fruchtwand der Kapselfrüchte, die in der Blütenkrone verborgen sind, auf, sie wirken als Windstreuer. Die sehr kleinen, zahlreichen Samen breiten sich als Körnchenflieger aus.

Die Schneeheide gilt auch als Futterpflanze für die Raupen des Heidekrauteulchens und des Heidekraut-Blütenspanners.

Schneeheide im Detail (Erica carnea)
Schneeheide 'Flavour Alba' (Erica carnea var. alba)

Vorkommen

Die Schneeheide ist in den Gebirgen Mittel- und Südeuropas beheimatet. Die Schneeheide ist europaweit vor allem in den Alpen, aber auch im Alpenvorland anzutreffen. Die Vorkommen erstreckt sich vom Tal bis in Höhenlagen von 2700 Meter.

Anders als die meisten anderen Heidekrautarten ist sie zumeist auf Kalkböden und besonders häufig auf Dolomitgestein zu finden. Man findet sie vor allem in Bergkiefernbeständen, in trockenen Rotföhren-, Lärchen- und Schwarzkieferwäldern sowie kleinflächig in eigenen, von ihr dominierten Zwergstrauchheiden im Bereich der Waldgrenze. In die untersten Bereiche der kalkalpinen Blaugras-Horstseggenrasen reicht sie noch hinein.

Verwendung als Gartenpflanze

Als Zierpflanze in Parks und Gärten ist sie ein idealer Bodendecker an sonnigen bis halbschattigen Standorten, der zu einer sonst sehr blütenarmen Zeit reichlich Blüten trägt. Ihre volle Wirkung entfaltet die Schneeheide, wenn sie in größeren zusammenhängenden Flächen gepflanzt wird. Als Zierpflanze wird sie seit dem frühen 19. Jahrhundert im Garten verwendet. Die verschiedenen Sorten, deren Blütenfarben von Weiß bis Purpurrot reichen, wurden hauptsächlich in England gezüchtet.

Literatur

  • Heinz-Dieter Krausch: Kaiserkron und Päonien rot. Hamburg 2003
  • Xaver Finkenzeller: Alpenblumen. München 2003, ISBN 3-576-11482-3
  • M. A. Fischer, W. Adler und K. Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5

Weblinks

Commons: Schneeheide (Erica carnea) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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