Heidekräuter
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Heidekräuter | ||||||||||||
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Glocken-Heide (Erica tetralix), Illustration | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Erica | ||||||||||||
L. |
Die Heidekräuter (Erica), auch Heiden oder Erikas genannt, sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae), die rund 860 Arten umfasst. Sie sind mehrheitlich in Südafrika beheimatet, nur wenige Vertreter strahlen aus bis nach Europa und Vorderasien.
Umgangssprachlich werden viele Zwergsträucher der Heidelandschaft „Heidekraut“ genannt, ohne dass sie im strengen Sinne zu den Heidekräutern (Erica) gehören. Dies gilt auch für die eng verwandte Besenheide (Calluna vulgaris), die in Europa oft die bestandsprägende Pflanzenart einer Heidelandschaft ist.
Beschreibung
Heidekräuter sind immergrüne, niederliegende Sträucher und Bäume, die bis zu 10, selten sogar bis 30 Meter groß werden können. Das Mark ist gleichmäßig, die Knospenschuppen können fehlen. Trag- und Vorblätter sind selten mit dem Achselspross verwachsen (recauleszent). Die Blätter stehen in Wirteln, selten gegenständig oder verstreut.
Die Blütenblätter welken, sind aber dauernd, die in der Regel vier, selten ein bis fünf Kelchblätter sind klein und tragblattartig bis groß und farbig, die meist acht, selten vier bis sechs oder zehn Staubblätter weisen gerade bis s-förmige Staubfäden, und im Querschnitt abgeflachte bis zylindrische Sporne entweder am äußersten Ende der Staubfäden oder rückseitig auf den Staubbeuteln auf. Selten bilden die Pollen Monaden.
Der leicht bis selten stark verdickte, becherförmige oder zurückgebogene Griffel ist deutlich länger als der Fruchtknoten, selten fehlt er fast ganz oder ist hinfällig. Narbenlappen können ganz fehlen bis gut entwickelt sein
Meist haben sie vier, selten ein bis acht Fruchtblätter mit in der Regel mehr als einer Samenanlage. Die Früchte sind Steinfrüchte und öffnen sich längs entlang der Außenwände (loculicidal) oder gar nicht.
Die Chromosomenzahl beträgt n=12, selten n=18.
Verbreitung
Rund 90 % der Arten der Gattung sind im südlichen Afrika beheimatet, die anderen Arten finden sich im restlichen Afrika, Madagaskar, der südwestlichen arabischen Halbinsel, dem mittleren Osten oder in Europa. Sie finden sich von Meereshöhe bis in die afroalpine Stufe.
Systematik
Die bereits 1753 durch Linné erstbeschriebene Gattung umfasst rund 860 Arten. Gemeinsam mit den monotypischen Gattungen Daboecia und Calluna bildet sie die Tribus Ericeae in der Unterfamilie der Ericoideae, diese Klassifikation wurde durch molekulargenetische Untersuchungen gestützt [1]. Die innere Systematik der Gattung hingegen ist unzureichend erforscht und gilt als offen.
Eine Artenauswahl:[2]
- Schneeheide (Erica carnea L., Syn.: E. herbacea L.)
- Graue Heide (Erica cinerea L.)
- Glocken-Heide (Erica tetralix L.)
- Cornwall-Heide (Erica vagans L.)
- Baumheide (Erica arborea L.)
- Erica abietina
- Erica australis
- Erica azorica[3]
- Erica baccans
- Erica baueri
- Erica canaliculata
- Erica casta
- Scharlachheide (Erica cerinthoides L.)
- Dorset-Heide (Erica ciliaris L.)
- Erica cruenta
- Erica curviflora
- Erica diosmifolia
- Erica doliiformis
- Erica equisetifolia
- Purpurheide (Erica erigena R. Ross)
- Erica fervida
- Erica glandulosa
- Erica glauca
- Erica gracilis
- Erica hebecalyx
- Erica hirta
- Erica holosericea
- Erica laeta
- Portugiesische Heide (Erica lusitanica Rudolph)
- Erica mackayana
- Erica mammosa
- Erica manipuliflora
- Vielblütige Heide (Erica multiflora L.)
- Erica nana
- Erica pageana
- Erica patersonia
- Erica perspicua
- Erica peziza
- Erica pillansii
- Erica pinea
- Erica quadrangularis
- Erica regia
- Erica scoparia
- Erica sitiens
- Erica spiculifolia
- Erica taxifolia
- Erica terminalis
- Erica totta
- Erica umbellata
- Erica versicolor
- Erica verticillata
- Erica vestita
- Erica viridescens
Nachweise
- P.F. Stevens et al.: Ericaceae. In: Klaus Kubitzki (Hrsg.): The Families and Genera of Vascular Plants - Volume VI - Flowering Plants - Dicotyledons - Celastrales, Oxalidales, Rosales, Cornales, Ericales. 2004, S. 173, ISBN 978-3-540-06512-8
Einzelnachweise
Die Informationen dieses Artikels entstammt der unter Nachweise angegebenen Literatur, darüber hinaus wird folgende Literatur zitiert:
- ↑ Kathleen A. Kron u. a.: A phylogenetic classification of Ericaceae: Molecular and morphological evidence. In: Botanical Review, 68, 2002, S.335-423
- ↑ Artenliste bei GRIN.
- ↑ Claus-Peter Lieckfeld: „Die schöne Erika“ - Reisereportage mit Blick auf Neophyten In: DIE ZEIT Nr. 38 vom 15. September 2005