Schwarzer Kugelmarienkäfer



Schwarzer Kugelmarienkäfer

Schwarzer Kugelmarienkäfer (Stethorus punctillum)

Systematik
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Unterordnung: Polyphaga
Familie: Marienkäfer (Coccinellidae)
Unterfamilie: Scymninae
Gattung: Stethorus
Art: Schwarzer Kugelmarienkäfer
Wissenschaftlicher Name
Stethorus punctillum
Weise, 1891

Der Schwarze Kugelmarienkäfer (Stethorus punctillum) ist ein Käfer aus der Familie der Marienkäfer (Coccinellidae).

Merkmale

Die Schwarzen Kugelmarienkäfer gehören wie alle Arten der Unterfamilie Scymninae zu den kleinsten Arten der Marienkäfer. Sie werden nur 1,2 bis 1,5 Millimeter lang und haben einen kugeligen Körper, der komplett schwarz gefärbt ist.[1] Die kurzen Antennen, die Mundwerkzeuge und die Tarsen sind gelblich.

Vorkommen

Der Schwarze Kugelmarienkäfer kommt in ganz Europa vor. Er ist der einzige mitteleuropäische Vertreter der Gattung Stethorus.[2] Er lebt auf Sträuchern und Laubbäumen, vor allem auf der Blattunterseite von Linden. Er ist nicht selten und in allen deutschen Bundesländern nachgewiesen.[3]

Lebensweise

Die Imagines und Larven fressen ausschließlich Spinnmilben, deshalb haben sie auch zum Aussaugen dieser lediglich einspitzige Mandibeln.[4] Der Schwarze Kugelmarienkäfer wird in Gewächshäusern zur Biologischen Schädlingsbekämpfung gegen die Gemeine Spinnmilbe (Tetranychus urticae), aber auch gegen die eingeschleppte Karminspinnmilbe (Tetranychus cinnabarinus) eingesetzt.[5] Raubmilben, die zusätzlich zur Bekämpfung der Spinnmilben eingesetzt werden können, werden vom Schwarzen Kugelmarienkäfer nicht angegriffen.

Die Weibchen legen pro Tag 4-12 zirka 0,4 Millimeter lange weißgraue Eier. Die frisch geschlüpften grauen Larven sind lediglich 1,5 Millimeter lang. Pro Jahr gibt es zwei Generationen (Bivoltinismus), eine zweite Überwinterung kann vorkommen.[1]

Während ihres gesamten Lebens, das bis zu zwei Jahren dauert, vertilgt ein Weibchen pro Tag 20 bis 40 Spinnmilben. Die Larven fressen in den 10 bis 20 Tagen, die vom Schlüpfen bis zur Verpuppung vergehen, rund 240 Spinnmilben. Sie verpuppen sich meist auf der Blattunterseite, entlang der Blattadern. Die Puppenruhe dauert 6 bis 7 Tage.[6]

Belege

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Bernhard und Hertha Klausnitzer: Marienkäfer. Die Neue Brehm-Bücherei Band 451, Westarp Wissenschaften, 4. Auflage, Magdeburg 1997, Seiten 80, 83f., 87, 91 und 93
  2. Bernhard und Hertha Klausnitzer: Marienkäfer. Die Neue Brehm-Bücherei Band 451, Westarp Wissenschaften, 4. Auflage, Magdeburg 1997, Seite 106f.
  3. Bernhard und Hertha Klausnitzer: Marienkäfer. Die Neue Brehm-Bücherei Band 451, Westarp Wissenschaften, 4. Auflage, Magdeburg 1997, Seite 63
  4. Bernhard und Hertha Klausnitzer: Marienkäfer. Die Neue Brehm-Bücherei Band 451, Westarp Wissenschaften, 4. Auflage, Magdeburg 1997, Seite 118
  5. Jana Pöhle, Barbara Jäckel und Hans-Peter Plate: Untersuchungsergebnisse zur Spinnmilbenbekämpfung in der Innenraumbegrünung und unter Glas mit Stethorus punctillum (Weise). Gesunde Pflanzen, 54, 7, Springer, Oktober 2002 Abstract (deutsch)
  6. M. Arbabi und J. Singh: Biology of Stethorus punctillum, a potential predator of Tetranychus ludeni. Tunisian Journal of Plant Protection, 3, S. 95-100, 2008 Volltext (PDF, engl.)

Literatur

  • Karl Wilhelm Harde und Frantisek Severa: Der Kosmos Käferführer. Die mitteleuropäischen Käfer. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-06959-1

Weblinks

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