Scydmaenus tarsatus



Scydmaenus tarsatus

Abb.1: Scydmaenus tarsatus

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Unterordnung: Polyphaga
Familie: Ameisenkäfer (Scydmaenidae)
Gattung: Scydmaenus
Art: Scydmaenus tarsatus
Wissenschaftlicher Name
Scydmaenus tarsatus
(Müller & Kunze, 1822)

Scydmaenus tarsatus ist ein Käfer aus der Familie der Ameisenkäfer .[1] Der stellenweise häufige Käfer wird wegen seiner Kleinheit und seiner wirtschaftlichen Bedeutungslosigkeit wenig beachtet. Der Name bezieht sich möglicherweise auf die verbreiterten ersten Tarsenglieder der Vorderbeine.

Abb.2, Seitenansicht
Abb.3, Frontalansicht
Abb.4, Unterseite

Anatomische Merkmale

Der Käfer hat bei eine relativ konstante Körperlänge von 2,0 bis 2,1 Millimeter. Auch die Farbe variiert wenig. Kopf und Halsschild sind kastanienbraun, die Flügeldecken etwas heller und die Extremitäten sind rotbraun. Der Körper ist etwas abstehend gelblich behaart.

Der Kopf ist von oben gesehen rundlich, die Augen sind groß, rundlich und flach. Die Fühlereinlenkungen liegen zwischen den Augen am Vorderrand des Kopfes. Sie sind nur etwa ein Drittel der Kopfbreite voneinander entfernt. Das erste der elf Fühlerglieder weist eine Besonderheit auf, an der man die Gattung Scydmaenus sicher erkennen kann. Es ist dick und hat oben vorn eine keilförmige Aussparung (bei hoher Auflösung in Abb. 1 am rechten Fühler erkennbar, außerdem von unten in Abb. 4). In dieser Aussparung ist das zweite Fühlerglied eingelenkt, dass sich entsprechend nur nach oben abknicken lässt. Die drei letzten Fühlerglieder bilden eine lockere Keule. Die Schläfen hinter den Augen sind wenig länger als der Augendurchmesser. Stirn und Scheitel sind gemeinsam flach gewölbt. Die Kiefertaster sind auffallend stark entwickelt. Sie sind viergliedrig. Das große dritte und das kleine vierte Glied bilden eine massige Keule.

Der Halsschild ist etwa so lang wie breit, ungerandet, und nach vorn und an den Seiten stark verrundet. Zur Basis hin verengt sich der Halsschild weniger als zum Kopf hin. Vor der Basis liegen vier deutliche Grübchen.

Die Flügeldecken sind gemeinsam oval, stark gewölbt und ebenfalls nach allen Seiten verrundet. Hinten sind sie einzeln flach abgerundet und bedecken den Hinterleib fast völlig. An der Basis sind sie grubig eingedrückt und seitlich dieser Basalgrube ist je eine Humeralfalte ausgebildet. Die Flügel sind voll entwickelt.

Die Beine sind relativ kurz und kräftig. Die Schenkel sind an der Basis schlank und gegen Ende keulenartig verdickt. Alle Tarsen sind fünfgliedrig. Die Trochanteren der Hinterbeine sind langgestreckt und bei entsprechender Beinhaltung von oben sichtbar. Die Hinterhüften sind weit voneinander getrennt. Sie sind nicht nach außen verlängert (Abb. 4).

Die seitlich über der Hinterbrust liegenden Chitinplatten (Episternen) sind durch eine tiefe Furche von der Hinterbrust abgetrennt und werden von den Flügeldecken nicht bedeckt. Der Hinterleib hat sechs sichtbare Abschnitte (Sternite, Abb. 4).

Biologie

Käfer und Larve leben räuberisch. Die Imago kann fliegend geeignete Lebensräume aufsuchen.

Verbreitung und Vorkommen

Die Art ist in Europa, Nordafrika, Vorderasien und auf den Kanaren verbreitet. In Mitteleuropa findet man sie in warmen Biotopen, beispielsweise in moderndem Stroh, verrotteten Pflanzenresten oder im Kompost.

Literatur

Einzelnachweise