Sechsaugenspinnen
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Sechsaugenspinnen | ||||||||||
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Kleiner Asseljäger (Dysdera erythrina) | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Dysderidae | ||||||||||
C. L. Koch, 1837 |
Die Familie der Sechsaugenspinnen (Dysderidae), auch einfach Sechsaugen genannt, sind sehr kleine bis mittelgroße (1,5 bis 15 mm) Echte Webspinnen mit walzenförmigem Hinterleib und zylindrischem Vorderkörper. Ihre Vertreter haben die sechs Augen in einer nach vorne gerichteten Gruppe am Stirnrand. Sie verfügen über kräftige Cheliceren und kurze, kräftige Beine.
Der Familienname sollte nicht mit der Bezeichnung für Spinnen mit sechs Augen verwechselt werden, zu denen auch z. B. die Zwergsechsaugenspinnen (Onopidae) gehören. Die meisten Webspinnen haben acht Augen. Bei einigen Familien sind ursprünglich 8 Augen angelegt, aber 2 Augenpaare verwachsen, so dass es so aussieht als hätten sie nur sechs Augen. Nur wenige Familien haben tatsächlich nur drei Augenpaare.
Lebensweise und -räume
Die meist nachtaktiven Jäger leben vorwiegend am Boden und in der Bodenstreu von Wäldern oder verstecken sich unter Baumrinde; die Wahl der Lebensräume ist teilweise (soweit bekannt) von der Baumart abhängig: Dasumia canestrinii bewohnt Eichen. Einige Sechsaugenspinnen bilden endemische Gattungen und Arten auf Inseln im Mittelmeer, was auch auf eine geringe Verbreitungstendenz hinweisen kann. Die Verbreitungen mit Schwerpunkt im Mittelmeerraum und Lebensräume zeigen übereinstimmend, dass sie klimatisch stenök an Trockenheit und Wärme angepasst sind; etliche Arten sind häufiger in Gebirgen als in der Ebene anzutreffen.
In Mitteleuropa sind 14 Arten aus 4 Gattungen der Familie der Sechsaugenspinnen heimisch. Sie werden selten gefunden. Häufigste Arten sind
- Harpactea lepida C. L. Koch, 1883 (Magerrasen und trockene Laubwälder),
- Dysdera erythrina Walckenaer 1802 (Eichenwälder, Magerrasen, Weinberge, steinige Ruderalfluren)
- Dysdera crocata C. L. Koch, 1883 (Wälder, Sumpfgebiete, Gärten, Steinbrüche, Höhlen, Häuser, feuchte Keller)
- Harpactea hombergi Scopoli, 1763.
Gattungen und Arten und deren Fundorte
Weltweit sind bislang 24 Gattungen bekannt, die 489 Arten umfassen.
- Cryptoparachtes Dunin, 1992, Georgien und Aserbaidschan
- Dasumia Thorell, 1875, Süd- und Osteuropa, Libanon
- Dysdera Latreille, 1804, die artenreichste Gattung, Asien, Europa, Mittelmeerraum
- Dysderella Dunin, 1992, Aserbaidschan, Turkmenistan
- Dysderocrates Deeleman-Reinhold & Deeleman, 1988, Rumänien, Mittelmeerraum
- Folkia Kratochvíl, 1970, Griechenland und Balkan
- Harpactea Bristowe, 1939, Europa, westl. Asien, Nordafrika
- Harpactocrates Simon, 1914, Südwest- und Mitteleuropa
- Holissus unciger Simon, 1882, Korsika
- Hygrocrates Deeleman-Reinhold, 1988, Georgien, Rhodos
- Kaemis Deeleman-Reinhold, 1993, Italien, Balkan
- Mesostalita Deeleman-Reinhold, 1971, Kroatien, Balkan, Italien
- Minotauria Kulczyn'ski, 1903, Kreta
- Parachtes Alicata, 1964, Südeuropa
- Parastalita stygia Joseph, 1882, Balkan
- Rhode Simon, 1882, Balkan, Korsika, Mittelmeer
- Sardostalita patrizii Roewer, 1956, Sardinien
- Speleoharpactea levantina Ribera, 1982, Spanien
- Stalagtia Kratochvíl, 1970, Griechenland, Balkan
- Stalita Schiödte, 1847, Balkan, Slowenien, Italien
- Stalitella noseki Absolon & Kratochvíl, 1933 Balkan
- Stalitochara kabiliana Simon, 1913, Algerien
- Tedia Simon, 1882, Israel, Syrien
Literatur
- Stefan Heimer, Wolfgang Nentwig: Spinnen Mitteleuropas, Paul Parey Verlag, Berlin 1991, ISBN 3489535340
- Ambros Hänggi, Edi Stöckli, Wolfgang Nentwig: Lebensräume mitteleuropäischer Spinnen, Miscellanea faunistica Helvetiae. Centre suisse de cartographie de la faune, CH-2000 Neuchâtel 1995, ISBN 2884140085
- Dick Jones: Der Kosmos-Spinnenführer, Franckh'sche Verlagshandlung, W. Keller, Stuttgart 1990, ISBN 3440061418
- Kreuels, M. (2007): Die Sechsaugenspinne Dysdera erythrina.- Pest Control, 10(37): 21. (PDF)