Seidiger Hartriegel
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- Hartriegelgewächse
Seidiger Hartriegel | ||||||||||||
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Seidiger Hartriegel (Cornus sericea) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cornus sericea | ||||||||||||
L.[1][2] |
Der Seidige Hartriegel (Cornus sericea L., Syn.: C. stolonifera Michx.) (sericeus = seidig, stolonifera = ausläufertreibend), auch Weißer Hartriegel und Sprossender Hartriegel genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Hartriegel (Cornus) in der Familie der Hartriegelgewächse (Cornaceae).
Er wird oft mit dem Tatarischen Hartriegel (Cornus alba), der auch Weißer Hartriegel (alba = weiß) genannt wird, gleichgesetzt, dem er zwar äußerlich sehr ähnlich sieht, von dem er sich jedoch durch die Form und Größe seiner Steinkerne sowie durch seine Herkunft unterscheidet.
Beschreibung
Es ist ein Strauch, der Wuchshöhen von einem bis vier Metern erreicht. Seine Zweige sind ausgebreitet bis bogig überhängend, wo sie den Boden berühren, können sie Wurzeln bilden. Aus den Wurzeln treiben auch zahlreiche Ausläufer, so dass an geeigneten Standorten schnell ausgedehnte Dickichte entstehen.
Die jungen Zweige sind dunkelrot, ältere Zweige färben sich langsam grau-grün. Die rote Färbung ist im Winter am intensivsten. Das Mark ist weit und weiß.
Die Laubblätter sind fünf bis 14 (bis 20) Zentimeter lang, gegenständig, oberseits stumpf grün, unterseits heller. Die Blattadern treten auf der Blattunterseite deutlich hervor und sind zur Blattspitze hin gebogen. Im Herbst färben sie sich vor dem Laubfall rot.
Die gelblich-weißen Blüten stehen in Trugdolden, Blütezeit ist etwa von Juni bis Juli. Die weiße Steinfrucht mit mehr oder weniger kugeligem Steinkern ist im Unterschied zum Tatarischen Hartriegel nicht länger als breit, nicht oder nur wenig zugespitzt. Die Frucht wird hauptsächlich durch Vögel verbreitet, aber auch verschiedene Säugetiere fressen sie. Dabei ist sie durch einen geringen Zuckergehalt wenig attraktiv und hängt oft bis weit in den Winter hinein an den Zweigen.
Verbreitung
Die Heimat des Seidigen Hartriegels erstreckt sich im nördlichen Nordamerika ausgehend von Neufundland bis Alaska im Norden in südlicher Richtung bis in die US-Bundesstaaten Pennsylvania, Indiana, Illinois, Missouri und New Mexico sowie ins nördliche Mexiko hinein.[3]
Er wächst dort auf gut mit Wasser und Nährstoffen versorgten Böden, an Bächen und in Sümpfen, sowohl in halbschattigen Lagen am Waldrand als auch in der Sonne. Vergesellschaftet ist der Seidige Hartriegel oft mit Weiden und Erlen.
In einigen Ländern Europas ist er als Neophyt eingebürgert.[4]
Verwendung
Wegen der im Winter auffällig rot gefärbten Zweige wird der Seidige Hartriegel als Zierstrauch verwendet. Ein häufiges Zurückschneiden entfernt ältere, graue Triebe und fördert neue, lebhafter gefärbte. In Europa häufiger angebotene Sorten sind 'Flaviramea' mit gelben Trieben und 'Kelseyi'.[5]
In der freien Landschaft nutzt man das rasche Wachstum und die wurzelnden Ausläufer, um Bodenerosion zu vermeiden. Der Seidige Hartriegel wird häufig verwendet, um gestörte Flächen an Bächen zu befestigen.
Die langen, geraden und biegsamen Triebe können zum Flechten verwendet werden.
Die innere Rinde wurde früher geraucht und hat einen leicht narkotischen Effekt.
Systematik
Aufgrund des großen Verbreitungsgebietes unterscheiden sich einzelne Individuen des Seidigen Hartriegels teilweise stark voneinander. Deshalb findet man in der Literatur eine Anzahl von Subspecies und Varietäten, die aber alle fließende Übergänge aufweisen und nicht sicher unterschieden werden können. Recht häufig wird eine ssp. occidentalis abgetrennt, die im westlichen Nordamerika verbreitet ist und sich durch eine Behaarung der Triebe und Blätter von der ssp. sericea unterscheidet; auch hier gibt es unklare Abgrenzungen.
Einzelnachweise
- ↑ J. A. Schultes: Mantissa in Volumen Secundum. Systematis Vegetabilium Caroli a Linne ex Editione Joan. Jac. Roemer. Band 2, 1824, S. 199.
- ↑ C. L. L'Heritier de Brutelle: Cornus. 1788, S. 5, T. 2. (Seite 5, Tafel 2)
- ↑ Verbreitungskarte, U.S. Department of Agriculture
- ↑ Verbreitungskarte in Deutschland, floraweb
- ↑ PPP-Index. Pflanzeneinkaufsführer für Europa
Literatur
- M. F. Crane: Cornus sericea. In: U.S. Department of Agriculture, Forest Service (Hrsg.): Fire Effects Information System. 1989 ([1] [abgerufen am 7. Februar 2005]).
- W. Rothmaler: Exkursionsflora von Deutschland - 4. Gefäßpflanzen: Kritischer Band. 10. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, 2005, ISBN 978-3-8274-1496-0.
- A. Roloff, A. Bärtels: Gartenflora, Bd. 1, Gehölze. Eugen Ulmer, 2006, ISBN 978-3-8001-3479-3.
Weblinks
- 'PLANTS'-Datenbank, Fotos und Verbreitungskarte, U.S. Department of Agriculture
- Bilder und kurze Beschreibung
- Bilder vom Botanischen Garten der Ruhr-Universität Bochum
- Foto eines Blütenstands