Senfweißling
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Senfweißling | ||||||||||||
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Senfweißling (Leptidea sinapis oder Leptidea reali) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Leptidea sinapis | ||||||||||||
(Linnaeus, 1758) |
Der Senfweißling ist ein Artkomplex aus den beiden Schmetterlingsarten Leptidea sinapis und Leptidea reali. Es handelt sich dabei um Tagfalter aus der Familie der Weißlinge (Pieridae). Der Artkomplex wird auch als Tintenfleck-Weißling oder Leguminosen-Weißling bezeichnet.
Vorbemerkung
Der folgende Text beruht auf Literatur aus der Zeit, als man die beiden Arten Leptidea reali und Leptidea sinapis noch nicht unterschieden hat. Keine der folgenden Informationen kann deshalb mit Sicherheit auf die eine oder die andere Art bezogen werden, sondern nur auf den Artkomplex L. sinapis und L. reali. Zudem hat man im deutschen Sprachraum noch keinen Namen für Leptidea reali geprägt, so dass unter "Senfweißling" noch immer beide Arten zu verstehen sind.
Merkmale
Der Senfweißling ist ein kleiner bis mittelgroßer Falter. Er ist seltener als die Kohlweißlinge und kann aus der Entfernung mit diesen verwechselt werden. Die beiden Arten Leptidea sinapis und Leptidea reali lassen sich meist nur durch anatomische Merkmale (Genitalorgane) sicher unterscheiden. Die Flügeloberseiten der Falter sind weiß, bei den Männchen besitzen die Vorderflügelspitzen einen grauschwarzen Fleck, der bei den Weibchen deutlich schwächer ausgeprägt ist. Die Hinterflügelunterseiten sind gelblich-weiß mit gelb bestäubten Partien. Die Spitzen der weißen Vorderflügel sind ebenfalls gelb bestäubt. Die Fühlerkolben sind schwarz.
Ähnliche Arten
- Leptidea duponcheli (Staudinger, 1871)
- Leptidea morsei (Fenton, 1881)
Verbreitung
Der Artkomplex kommt in den meisten Ländern Europas vor (südlich 66° N). Er ist nicht vertreten in Schottland, Nordengland, den Niederlanden, Norddeutschland und Dänemark (außer Bornholm). In der vertikalen Verbreitung erreicht er 2.300 Meter, meist wird er jedoch unter 1.900 Metern angetroffen.
Der Senfweißling ist ein Bewohner sonniger Saumstandorte am Rand von Wiesen, Mager- und Trockenrasen, Wegen und Gebüschen. Man findet ihn auch an Waldrändern, in lichten Wäldern und in naturnahen Gärten. Er meidet kühle und feuchte Gebiete mit einem Jahresmittel unter 6 °C und einer mittleren Niederschlagssumme über 1.400 Millimetern[1].
Lebensweise
Vor der Eiablage werden die Pflanzen sehr genau inspiziert, so dass nur Fabaceen angenommen werden (jedoch nicht alle). Zu den wichtigsten Eiablagepflanzen gehören
- Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
- Vogelwicke (Vicia cracca)
- Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
- Sichelklee (Medicago falcata)
- Bunte Kronwicke (Securigera varia)
Die Eier sind gelblichweiß gefärbt, längsrippig und spindelförmig. Die ausgewachsenen Raupen sind grün gefärbt und tragen einen gelben Seitenstreifen. Der Name Senfweißling ist bezüglich der Falternahrung irreführend, da er im Gegensatz zu anderen Weißlingen nicht an Kreuzblütlern saugt, sondern vom Nektar einiger Schmetterlingsblütler (Leguminosen) lebt. Von Weidemann[2] wurde daher vorgeschlagen den Namen Leguminosen-Weißling zu verwenden. Die Überwinterung erfolgt als Gürtelpuppe an einem Stängel. Die Puppen sind ockergelb und tragen einen rotgelben Seitenstreifen.
Flug- und Raupenzeiten
Der Artkomplex bildet zwei Generationen vom Frühling bis in den Sommer. Die erste Generation fliegt zur Blüte des Wiesen-Schaumkrautes (Cardamine pratensis). Die etwas kleineren Falter der zweiten Generation können ab Mitte Juli beobachtet werden.
Quellen
Einzelnachweise
- ↑ Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs Band 1, Tagfalter I (Ritterfalter (Papilionidae), Weißlinge (Pieridae), Edelfalter (Nymphalidae)), Ulmer Verlag Stuttgart 1993. ISBN 3-800-13451-9
- ↑ Hans-Josef Weidemann: Tagfalter: beobachten, bestimmen, Naturbuch-Verlag Augsburg 1995, ISBN 3-894-40115-X
Literatur
- Tom Tolman, Richard Lewington: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co, Stuttgart 1998, ISBN 3-440-07573-7
- Manfred Koch, Wolfgang Heinicke: Wir bestimmen. Schmetterlinge. Tagfalter, Eulen, Schwärmer, Spinner, Spanner., Neumann Verlag Radebeul 1991, ISBN 3-740-20092-8
Weblinks
- Der Artkomplex Leptidea sinapis und reali - Lepiforum e.V.
- Fauna Europaea: Taxonomie und Referenzzitat
- A. Freese: Die Weißlinge Leptidea sinapis und L. reali - wirklich zwei getrennte Arten? (Lepidoptera: Pieridae)
- Entomologische Gesellschaft ORION-Berlin: Der Senfweissling und sein Nachfolger in Berlin und Brandenburg
- Zusammenfassung: REZBANYAI-RESER, L. (2005): Allerlei Wissenswertes über die Zwillingsarten Leptidea sinapis (LINNAEUS, 1758) und L. reali REISSINGER, 1989 (=lorkovicii RÈAL, 1988) in der Schweiz und weitere Fundangaben aus einigen anderen Ländern Europas (Lepidoptera : Pieridae). - Entomol. Ber. Luzern, 54: 69-134. (Memento vom 24. April 2003 im Internet Archive)
- www.schmetterling-raupe.de
- Moths and Butterflies of Europe and North Africa (englisch)
- www.funet.fi (englisch)