Sharpey-Faser


Sharpey-Fasern[1][2] sind zum Periost gehörende, aus Kollagen bestehende Fasern.

Sie sind in der Knochengrundsubstanz befestigt und bilden die Verbindung zum Wurzelzement des Zahnes. Im Periost selbst verlaufen sie als kollagene Fibrillen in tangentialer Richtung. Als „Spiculae“ werden sie bezeichnet, wenn sie im Rahmen maligner Vorgänge verkalken und als sonnenstrahlähnliche Knochenfäden imponieren.

Zwischen der Zahnwurzel (B) und dem Alveolarknochen (C) sind deutlich die Sharpey-Faser-Bündel zu erkennen.

In der Zahnmedizin werden mit Sharpey-Fasern im engeren Sinne vor allem die in das Zahnzement einstrahlenden Fibrae alveolodentales bezeichnet. An ihnen ist der Zahn federnd befestigt. Somit ist die Zahnwurzel eigentlich im Zahnfach „aufgehängt“. Diesen Zugkräften ist der Knochen gewachsen während er bei den ohne Desmodont auftretenden Druckkräften mit Abbau reagieren würde.

Hier werden die Sharpey-Fasern auch als Desmodont oder Parodontalligament bezeichnet. Die Verbindung zwischen dem Zement der Zahnwurzel einerseits und dem Knochen der Alveole andererseits ist eine Sonderform einer Syndesmose.

Bei Entzündungen des Parodontiums schwillt das Gewebe im Periodontalspalt (Spalt zwischen Zahnwurzel und Knochenfach) an, und der Patient hat beim Aufbeissen die Empfindung, „der Zahn sei zu lang“.

Quellen

  1. benannt nach dem Anatomen William Sharpey, London, *1802, †1880
  2. Walter Hoffmann-Axthelm: Lexikon der Zahnmedizin, Quintessenz-Verlag, Berlin

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