Siepen (Geographie)


Ein typischer Mittelgebirgssiepen/-siefen
Der Meersiepen im Staatsforst Burgholz östlich der Wupper

Siepen, Siefen, Seifen oder Seipen ist eine regionaltypische Bezeichnung für meist schmale, feuchte, schluchtartige, mittelgebirgliche Kerbtäler mit Quellbächen. Die Bezeichnung findet sich als Bestandteil von Eigenbezeichnungen häufig im südlichen Ruhrgebiet, im Bergischen Land, im südlichen Westfalen (Sauerland) aber vor allem auch im südlichen Rheinland. Im ostwestfälischen Ravensberger Land und in Lipperland heißen solche Geländeformen Siek, die dort aufgrund landwirtschaftlicher Nutzung meist trogförmig ausgeprägt sind. Der Unterschied in der Schreibweise beruht auf Dialektgrenzen in der Region, die für eine Lautverschiebung sorgen.

Das Wort leitet sich von dem althochdeutschen Wort „Sîpe“ (= Feuchte Niederung, Wiese) ab, das Verb „sîpen“ bedeutet tröpfeln, triefen). Die Form Siefen oder Seif ist im fränkisch-hessischem Bereich vorherrschend.[1]. Die Form -siepen (mit p) als Namenbestandsteile von Gewässer oder Ortsnamen finden sich hauptsächlich im nördlichen Bergischen Land bis nach Südwestfalen.

Die Quellbäche im Tal sind dabei nicht unbedingt ganzjährig wasserführend, jedoch ist der Bach ursächlich für die Entstehung des Kerbtals. Dabei muss allerdings bei der Geländeformung berücksichtigt werden, dass in der Nacheiszeit die abfließenden Wassermengen in den Mittelgebirgen größer waren, so dass sich die Bäche stärker als heute in das Gelände einschneiden konnten. Ebenso ist die Bezeichnung für teilweise feuchte Wiesentäler, die eine starke Hangneigung aufweisen, abgeleitet.

Der Name Siebengebirge leitet sich wahrscheinlich von den Siepen ab. Im Solinger Platt bedeutet siepenaat „total nass“.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Julius Leithäuser: Ortsnamen im Wuppergebiete. In: Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins. Bd. 34, 1898/1899, S. 97–122, hier S. 102.

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