Silbergrauer Erdbohrer
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Heliophobius argenteocinereus | ||||||||||||
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Adulter Erdbohrer | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Heliophobius argenteocinereus | ||||||||||||
Peters, 1846 |
Der Silbergraue Erdbohrer (Heliophobius argenteocinereus) oder Silbermull, ist die einzige Art aus der Nagetier-Gattung der Erdbohrer (Heliophobius) innerhalb der Familie der Sandgräber (Bathyergidae). Es handelt sich dabei um Nager, die vor allem an die unterirdische und grabende Lebensweise angepasst sind.
Merkmale
Der Erdbohrer ist wie seine nahen Verwandten, die Graumulle und der Nacktmull, an eine grabende Lebensweise angepasst. Dementsprechend besitzt er ein sehr kurzes, silbergraues Fell und seine Ohren und der Schwanz sind sehr stark zurückgebildet. Die Augen sind ebenfalls sehr klein. Auffällig sind die großen Nagezähne, die als Grabwerkzeug eingesetzt werden.[1]
Dieses Nagetier erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 10 bis 20 cm und ein Gewicht von etwa 160 Gramm. Der 1,5 bis 4 cm lange Schwanz ist von steifen Haarfransen bedeckt.[1]
Verbreitung und Lebensraum
Der Silbergraue Erdbohrer lebt in den Steppen- und Waldregionen in Ostafrika. Das Verbreitungsgebiet reicht von Kenia über Tansania und Malawi bis zum Sambesi in Mosambik. Im Westen erreicht die Art die südöstliche Demokratische Republik Kongo und das zentrale Sambia. Er bevorzugt trockene und sandige Böden.[2]
Lebensweise
Anders als die in Kolonien lebenden Nacktmulle und Graumulle ist der Erdbohrer ein Einzelgänger, der sein Tunnelsystem in trockene Böden gräbt. Innerhalb der Gänge orientieren sich die Tiere offensichtlich mit Hilfe des Erdmagnetfeldes, der Aufbau der Höhlen ändert sich saisonal.[3] Der Bau besteht aus einem etwa 47 Meter langem Haupttunnel, einer Wohnkammer und vielen Verzweigungen. Die Kammer hat einen Durchmesser von 8 bis 10 cm und liegt etwa 30 cm unter der Erdoberfläche. Für Nahrungsvorräte und Fäkalien gibt es separate Plätze im Tunnelsystem.[1]
Erdbohrer ernähren sich von Wurzelknollen, die sie beim Graben finden und nutzen.
Außerhalb der Paarungszeit sind die Tiere sehr aggressiv gegen Artgenossen. Das Fortpflanzungsverhalten ist noch recht unzureichend erforscht. Bei den wenigen beobachteten Weibchen dauerte die Trächtigkeit etwa 87 Tage. Pro Wurf wurden 2 bis 3 blinde und nackte Jungtiere (in Ausnahmefällen 1 oder 4) mit einem Gewicht von etwa 7 Gramm geboren. Ein Exemplar lebte zwei Jahre unter menschlicher Aufsicht und dann noch ein Jahr in der Natur.[1]
Status
Der Silbergraue Erdbohrer wird lokal als Landwirtschaftsschädling bekämpft. Er wird in seiner Heimat auch von Menschen gefangen und gegessen. Da dies keine offensichtlichen Auswirkungen auf den Bestand hat, listet ihn die IUCN als nicht gefährdet (least concern).[2]
Literatur
- Faulkes CG, Verheyen E, Verheyen W, Jarvis JU, Bennett NC (2004):Phylogeographical patterns of genetic divergence and speciation in African mole-rats (Family: Bathyergidae). Molecular Ecology 13(3):613-629.
- Kimchi T, Etienne AS, Terkel J (2004): A subterranean mammal uses the magnetic compass for path integration. Proceedings of the National Academy of Science 101(4):1105-1109.
- Scharff A, Macholan M, Zima J, Burda H (2001): A new karyotype of Heliophobius argenteocinereus (Bathyergidae, Rodentia) from Zambia with field notes on the species. Mammalian Biology 66(6):376-378.
- Sumbera R., Burda H, Chitaukali WN (2002): Reproductive biology of a solitary subterranean Bathyergid rodent, the silvery mole-rat (Heliophobius argenteocinereus). Journal of Mammalogy 84(1):278-287.
- Sumbera R, Burda H, Chitaukali WN, Kubova J (2003): Silvery mole-rats (Heliophobius argenteocinereus, Bathyergidae) change their burrow architecture seasonally. Naturwissenschaften 90(8):370-373.
- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0801857899
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Nowak, R. M. (1999) S. 1639/40
- ↑ 2,0 2,1 Heliophobius argenteocinereus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2011. Eingestellt von: Maree, S. & Faulkes, C., 2008. Abgerufen am 12. September 2012.
- ↑ Marcot, B. G. (2004)
Weblinks
- Dr. Bruce G. Marcot (2004), Kurzporträt mit Bildern (englisch)