Snow Cake


Filmdaten
Deutscher TitelDer Geschmack von Schnee
OriginaltitelSnow Cake
ProduktionslandGroßbritannien, Kanada
OriginalspracheEnglisch
Erscheinungsjahr2006
Länge112 Minuten
AltersfreigabeFSK 6
Stab
RegieMarc Evans
DrehbuchAngela Pell
ProduktionGina Carter, Jessica Daniel, Andrew Eaton und Niv Fichman
MusikBroken Social Scene
KameraSteve Cosens
SchnittMags Arnold
Besetzung
  • Alan Rickman: Alex
  • Sigourney Weaver: Linda
  • Carrie-Anne Moss: Maggie
  • Emily Hampshire: Vivienne
  • James Allodi: Clyde

Snow Cake ist ein Film des britischen Regisseurs Marc Evans aus dem Jahr 2005. Das Drama basiert auf einem Original-Drehbuch von Angela Pell und wurde von den Filmstudios Revolution Films und Rhombus Media produziert. Der Film eröffnete am 9. Februar 2006 die Berlinale. In die deutschen Kinos kam er am 2. November 2006.

Handlung

Der in Ontario lebende Engländer Alex Hughes hat vor Jahren seinen Sohn verloren. Eines Tages nimmt er die 19-jährige Anhalterin Vivienne, die auf dem Weg zu ihrer Mutter Linda ist, in seinem Auto mit. Auf der Fahrt kommt es zu einem schweren Unfall, Alex’ Auto wird von einem Lkw gerammt. Vivienne ist sofort tot. Alex, der noch immer unter dem Trauma leidet, seinen Sohn verloren zu haben, möchte Viviennes Mutter Linda die Nachricht vom Tod ihrer Tochter persönlich überbringen.

Er sucht sie in dem kleinen Ort auf und stellt fest, dass Linda die Nachricht irritierend gefasst aufnimmt. Nach und nach wird klar: Linda ist anders. Sie nimmt viele Dinge anders wahr als andere Menschen, fühlt einiges intensiver, anderes anscheinend gar nicht. Von ihrer Nachbarin Maggie erfährt er, dass sie Autistin ist. Linda bittet Alex spontan, bei ihr einzuziehen, denn sie brauche jemanden, der Viviennes Aufgaben in ihrem Leben verrichten kann. Alex bleibt einige Tage bei ihr, organisiert die Beerdigung und lernt in dieser Zeit das in vielen Bereichen ungewöhnliche Leben der Autistin kennen.

Gleichzeitig kommt er Lindas Nachbarin Maggie näher, an der auch der Polizist Clyde interessiert ist. Dieser sieht in Alex einen Nebenbuhler und versucht daher, Informationen über den Fremden einzuholen; dabei stellt sich heraus, dass Alex wegen Totschlags im Gefängnis war. Clyde setzt Maggie darüber in Kenntnis, die zwar überrascht ist, jedoch weiter den Kontakt zu Alex sucht, denn sie hat mittlerweile Gefühle für ihn. Sie möchte mehr über ihn erfahren, konfrontiert ihn jedoch nicht mit der dunklen Vergangenheit. Sie erfährt, dass sein Sohn einer Affäre entsprang und Alex erst kurz vor dessen Tod bei einem Verkehrsunfall von ihm erfuhr.

Nachdem die Beerdigung Viviennes vorüber ist, möchte Alex seine Reise fortsetzen. Er verabschiedet sich von Maggie, die in Zukunft Linda zur Hand gehen wird. Dabei vertraut er sich ihr an und spricht über sein Verbrechen an dem Mann, der seinen Sohn auf dem Gewissen hat. Sie gesteht ihm, davon bereits zu wissen, und ist froh, dass er es ihr von sich aus erzählt hat. Alex bricht zum ursprünglichen Ziel seiner Reise auf: die Mutter seines Sohnes.

Kritiken

  • Der Spiegel: „Snow Cake“, eine britisch-kanadische Produktion, gedreht von Marc Evans, hat in dieser Hinsicht ein Zeichen gesetzt: Selten sah man eine Darstellerin so differenziert mit der Rolle des Behinderten umgehen. Der Part des psychisch oder geistig Kranken kann einen Star schnell zum schauspielerischen Muskelspiel verführen. Seht wie präsent ich bin, das Andere, Fremde zu verkörpern. Weaver hingegen akzentuiert die komische Seite der Figur, macht sie zu jener einzigartigen Frau, deren Krankheit nicht nur Beschränkung, sondern auch Gabe ist.
  • Berliner Morgenpost: … hervorragend gespielt und von der Kamera hübsch intim eingefangen. Ein berührendes, bewegendes, konzentriertes Kammerspiel …
  • Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden gab dem Film das Prädikat Besonders Wertvoll. In der Begründung im FBW-Gutachten heißt es u. a. wie folgt: Der Film besticht durch ein sensationelles Schauspieler-Ensemble, und er erzählt eine glaubwürdige Geschichte, bei der man als Zuschauer für das kleinste Mienenspiel, für Blicke und Gesten und Körperhaltungen aufmerksam wird. Klein und ganz alltäglich, aber dabei groß und tief menschlich, korrespondiert dieser Seelenfilm mit der prächtigen Naturkulisse. Die Bilder von Gesichtern und Landschaft sind eindrucksvoll, der Soundtrack gefühlvoll. Dies ist ein Film, den Kinobesucher angenehm nachdenklich, aber nicht resigniert und gut unterhalten verlassen werden.
  • Lexikon des Internationalen Films: Leises, berührendes Drama, das sich an Verdrängungen und seelischen Wunden abarbeitet, wobei manche Wendung des weitgehend über Bilder und Stimmungen erzählten Plots allzu abrupt und konstruiert wirkt.[1]

Auszeichnungen

  • 2007 gewann Carrie-Anne Moss als Beste Nebendarstellerin bei den Genie Awards. Des Weiteren gab es drei Nominierungen.

Einzelnachweise

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Weblinks

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