Spitzschwanzente
Spitzschwanzente | ||||||||||||
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Spitzschwanzente (Anas georgica) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Anas georgica | ||||||||||||
Gmelin, 1789 |
Die Spitzschwanzente (Anas georgica) ist eine südamerikanische Art aus der Gattung der Eigentlichen Schwimmenten. Ihr werden drei Unterarten zugerechnet, von der eine Unterart als mittlerweile ausgestorben gilt.
Erscheinungsbild
Die Männchen der Nominatform wiegen durchschnittlich 630 Gramm, die Weibchen dagegen 535 Gramm. Die Chile-Spitzschwanzente ist etwas schwerer. Männchen und Weibchen dieser Unterart wiegen zwischen 700 und 800 Gramm.
Spitzschwanzenten weisen kein auffälliges Prachtgefieder auf. Bei den Männchen ist der Kopf und der Hals jedoch eher hell rotbraun gefiedert. Die mittlere Steuerfeder ist deutlich verlängert, was auch zu dem deutschen Namen geführt hat. Auffällig an den Erpeln ist vor allem der Schnabel, der an den Seiten gelb ist und der einen breiten, dunkelgrauen Firststreifen aufweist. Beim Weibchen dagegen sind die Schnabelseiten gelblichgrün; die mittleren Steuerfedern sind wie beim Männchen zugespitzt, jedoch nicht so auffällig verlängert. Der Kopf und der Hals sind eher graubraun befiedert. Noch nicht geschlechtsreife Jungvögel weisen keinen auffallenden Unterschied zu den adulten Vögeln auf.
Verwechslungsmöglichkeiten bestehen unter anderem mit der Chile-Krickente. Diese hat gleichfalls einen gelben Schnabel, ist jedoch deutlich kleiner und mehr kompakt gebaut. Sie ist außerdem an den Flanken weniger gefleckt und viele Individuen dieser Art haben eine weißliche Körperunterseite. Die Kerguelenente unterscheidet sich von der Spitzschwanzente durch ihren bläulichen Schnabel.
Lebensraum, Verbreitung und Lebensweise
Spitzschwanzenten finden sich über den größten Teil Südamerikas. Sie kommen außerdem auch auf den Falklandinseln vor und zählen daher zur Avifauna der Subantarktis.[1] Der Lebensraum der Spitzschwanzenten umfasst Seen und Feuchtgebiete der Agrar- und Pampasgebiete Südamerikas. Sie finden sich außerdem auch an den Lagunen der Küstengebiete sowie an kleineren Stauseen. Außerhalb der Fortpflanzungszeit versammelt sich diese Entenart gelegentlich zu großen Schwärmen. Sie ist dann auch in Gemeinschaft mit anderen Wasservögeln zu finden. Die Nahrung wird überwiegend gründelnd aufgenommen und ist überwiegend pflanzlich.
Die Brutzeit der Spitzschwanzenten fällt in den Zeitraum Oktober bis Dezember. Die Nester werden in der Riedzone entlang der Gewässer oder in angrenzenden Wiesen errichtet. Ein Gelege besteht normalerweise aus vier bis fünf rahmfarbenen Eiern. Die Brutdauer beträgt 25 bis 26 Tage. An der Führung der Küken ist auch der Erpel beteiligt. Junge Spitzschwanzenten sind in einem Alter von etwa einem Jahr geschlechtsreif.
Bestand
Die Nördliche Spitzschwanzente (Anas georgica niceforoi) war in Kolumbien endemisch und gilt seit 1956 als ausgestorben.[2] Die Bestände der Nominatform, die zur Unterscheidung von anderen beiden Unterarten auch als Südgeorgien-Spitzschwanzente (Anas georgica georgica) bezeichnet wird, sind stark zurückgegangen. Sie wurde vor allem gegen Ende des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts stark durch Walfänger gejagt.[3] Die Auswirkung der auf dieser Insel mittlerweile eingeschleppten Wanderratte auf den Bestand der Spitzschwanzenten sind noch nicht abschließend untersucht.[4] Die Anzahl der Südgeorgien-Spitzschwanzente wird heute auf nur noch 2.000 Individuen geschätzt. Die Unterart ist in ihrem Verbreitungsgebiet eigentlich auf Südgeorgien beschränkt. Irrgäste dieser Unterart erreichen jedoch gelegentlich auch die Südlichen Shetlandinseln.[5]
Die Chile-Spitzschwanzente (Anas georgica spinicauda) ist dagegen eine in Südamerika weit verbreitete Art. In einzelnen Regionen ist sie sogar die einzige Vertreterin der Entenvögel. Allein die argentinische Population wird auf 300.000 geschätzt.[6] In geringer Zahl kommt sie auch auf den Falklandinseln vor, wo sie noch bejagt werden darf. Die Ornithologen Robin und Anne Wkood haben in ihrer Bestandsaufnahme der Brutvögel der Falklandinseln jedoch darauf hingewiesen, dass die Population auf den Falklandinseln zu gering ist und die Art einem höheren Schutzstatus unterstellt werden sollte.[7]
Einzelnachweise und weiterführende Informationen
Literatur
- P. J. Higgins (Hrsg): Handbook of Australian, New Zealand & Antarctic Birds, Band 1, Ratites to Ducks, Oxford University Press, Oxford 1990, ISBN 0195530683
- Hartmut Kolbe; Die Entenvögel der Welt, Ulmer Verlag 1999, ISBN 3-8001-7442-1
- Hadoram Shirihai: A Complete Guide to Antarctic Wildlife - The Birds and Marine Mammals of the Antarctic Continent and Southern Ocean, Alula Press, Degerby 2002, ISBN 951-98947-0-5
- Robin und Anne Woods: Atlas of Breeding Birds of the Falkland Islands, Anthony Nelson, Shorpshire 1997, ISBN 0904614-60-3