Spitzschwanzsittich



Spitzschwanzsittich

Aratinga acuticaudata neumanni in Bolivien.

Systematik
Ordnung: Papageien (Psittaciformes)
Familie: Eigentliche Papageien (Psittacidae)
Tribus: Neuweltpapageien (Arini)
Gattung: Keilschwanzsittiche (Aratinga)
Art: Spitzschwanzsittich
Wissenschaftlicher Name
Aratinga acuticaudata
(Vieillot, 1818)

Der Spitzschwanz- oder Blaukopfsittich (Aratinga acuticaudata) ist eine südamerikanische Papageienart aus der Gattung der Keilschwanzsittiche (Aratinga).

Beschreibung

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Er ist mit 33 bis 38 cm länge und einem Gewicht von 170 bis 176 g, einer der größeren Sittiche in der Gattung Aratinga . Er ist überwiegend grün, mit dumpfer Blaufärbung auf der Stirn, Krone, den Wangen und Ohren. Um jedes Auge hat er einen weißen, federlosen Ring. Die Brust ist grün bis gelb-grün, oft auch blau getönt. Die Flügel sind grün. Bei ausgebreiteten Flügeln sind die äußeren Schwungfedern blau-braun. Die Schwanzfedern sind oben grün, braun bis rotbraun und an der Unterseite leuchtend orange bis scharlachrot. Die Beine sind rosa-braun mit grau-braunen Krallen. Der Oberschnabel ist horn-farben, der Unterschnabel dunkel. Die Iris ist orange rot.

Jungvögel haben weniger Blau am Kopf. Spitzschwanzsittiche können zwischen 30 und 40 Jahre alt werden.

Verbreitung und Lebensraum

Sie bewohnen disjunkt den Norden Venezuelas und den Nordosten Kolumbiens, das Innere des nordöstlichen Brasilien, Nordargentinien und das Gebiet um den Río Paraguay und den Gran Chaco. Sie leben dort in trockenen Savannen, wie den Cerrado, Trocken- und Galeriewälder und mit Kakteen oder Mauritia-Palmen bewachsene Gebiete. In Kolumbien und Venezuela gehen sie in Höhen bis 400 bzw. 600 Metern, die bolivianische Unterart Aratinga acuticaudata neumanni wir noch in Höhen von 1500 bis 2650 Metern angetroffen.

Lebensweise und Ernährung

Spitzschwanzsittiche wandern in Abhängigkeit vom regionalen Nahrungsangebot. Bei großem Nahrungsangebot finden sich auch in große Schwärme zusammen.

Ihre Nahrung, die sie sowohl am Boden wie auch in den Wipfeln der Bäume suchen, besteht hauptsächlich aus Samen, Früchten (auch von Kakteen), Beeren (von Condalia-Arten) und Nüssen und sie richten gelegentlich Schäden auf Feldern an.

Fortpflanzung

Die Brutzeit in Venezuela ist März bis Juli, von Mai bis August auf der Isla Margarita, im Dezember in Argentinien. Die Nester bauen diese Vögel in Baumlöchern in hohen Bäumen, die Unterart Aratinga acuticaudata neoxena nutzt ausschließlich die Schwarze Mangrove (Avicennia germinans). Die Vögel legen in der Regel 2 bis 5 weiße Eier die vom Weibchen ca 23 Tage bebrütet werden. Nach ca. 50 Tagen sind die Jungen flügge und verlassen das Nest. Während der Brutzeit zeigen Spitzschwanzsittiche eine erhöhte Aggression gegenüber Artgenossen und Feinden.

Die Erstzucht in Gefangenschaft gelang 1971 in England.

Unterarten

Es werden fünf Unterarten unterschieden:

  • Aratinga acuticaudata acuticaudata (Vieillot, 1818), Blaukopfsittich, die Nominatform aus dem Osten Boliviens, Paraguay, den Süden und Südwesten Brasiliens und dem Westen Uruguays.
  • Aratinga acuticaudata haemorrhous (Spix, 1824), Blaustirnsittich, bewohnt Piaui und Nord-Bahia in inneren Nordost-Brasilien. Seine vordere Stirn ist blass-blau, der Schnabel ist insgesamt hell und mit 35 Zentimeter ist er minimal kleiner. Das grün des Grundgefieders ist etwas heller, als bei der Nominatform, außerdem ist die Schwanzunterseite kräftiger gefärbt. Die erste Einführung nach Europa fand 1864 nach London statt, die Erstzucht gelang jedoch erst 1950 in Los Angeles durch G. Rayson Brown.
  • Aratinga acuticaudata koenigi (Arndt, 1995), aus dem Nordosten Kolumbien und dem Norden Venezuelas. Die Unterschwanzdecken sind weniger rot-braun und diese Unterart ist im Allgemeinen kleiner.
  • Aratinga acuticaudata neoxena (Cory, 1909), Venezuela-Blaustirnsittich, bewohnt die Isla Margarita (Venezuela). Seine vorderer Stirn ist blass-blau, die Unterseite ist blau verwaschen und seine Ohrdecken sind grün. Die Schwanzunterseite ist bräunlich und mit 32 Zentimeter ist der Venezuela-Blaustirnsittich kleiner als die Nominatform.
  • Aratinga acuticaudata neumanni (Blake & Traylor), 1947, Bolivien-Blaustirnsittich, bewohnt das Hochland des östlichen Bolivien. Seine Stirn ist bis zum Nacken blau, seine Unterseite wird durchdrungen von einem tiefen mattblau und das Grundgefieder ist dunkler grün. Sie leben in den Anden, in Höhen von 1500 und 2650 Metern.

Literatur

  • Josep del Hoyo, Andrew Elliott, Jordi Sargatal und David A. Christie: Handbook of birds of the world, Volume 4: Sandgrouse to Cuckoos. Lynx Edicions, Barcelona, ISBN 84-87334-22-9
  • Thomas Arndt: Südamerikanische Sittiche i.e.S.. Band 3, Horst Müller-Verlag- Walsrode 1981. ISBN 3-923269-02-1. Seite 55-59

Weblinks

Commons: Blaukopfsittich – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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