Spondylodiszitis


Klassifikation nach ICD-10
M46.49 Diszitis, nicht näher bezeichnet
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Die Spondylodiszitis ist eine Entzündung der Bandscheibe und der angrenzenden Wirbelkörper, die meistens durch bakterielle Infektionen aber auch entzündliche rheumatische Erkrankungen verursacht wird.

Symptomatik

Die Symptomatik ist zunächst uncharakteristisch, die Schmerzen entsprechen in Stärke und Ausbreitung denen, die durch degenerative Veränderungen der Wirbelsäule ebenso verursacht werden können. Schmerzen treten vor allem Nachts oder bei Belastung auf und sind begleitet von Nachtschweiß, Fieber oder Gewichtsabnahme.

Erreger

Staphylococcus aureus, Staphylococcus epidermidis, Streptococcus viridans, Escherichia coli, Pseudomonas aeruginosa, Pneumokokken, Clostridium perfringens, Proteus mirabilis, Haemophilus aphrophilus, Mycobacterium tuberculosis, Veillonella parvula

Diagnose

Die Labordaten können einen Hinweis auf einen entzündlichen Prozess liefern, können aber auch unauffällig bleiben. Im Röntgenbild erscheint das Bandscheibengewebe im späteren Stadium verdichtet, anfangs ist oft kein krankhafter Befund zu sehen. Aufschluss bringt oft das Kernspintomogramm, auch eine Computertomographie kann Hinweise liefern.

Therapie

Je nach der Schwere des Krankheitsbildes muss die unumgängliche, intensive antibiotische Behandlung durch operative Maßnahmen ergänzt werden. Das Bandscheibengewebe wird operativ entfernt, die benachbarten Wirbelkörper miteinander verblockt, um jede Bewegung in dem betroffenen Segment zu unterbinden. Die Betroffenen müssen eine strenge Bettruhe einhalten. Zusätzlich wird eine stabilisierende Rumpforthese gegeben. Die notwendige Behandlung und die Überwachung des Verlaufes dauern meistens lange, in der Regel deutlich über ein Jahr.

Literatur

  • Sobottke, R. et al.: Aktuelle Diagnostik und Therapie der Spondylodiszitis. In: Dtsch Arztebl. Nr. 105(10), 2008, S. 181–187 (Artikel).

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