Sprachentwicklungsstörung
Klassifikation nach ICD-10 | |
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F80.9 | Entwicklungsstörung des Sprechens oder der Sprache, nicht näher bezeichnet |
F80.1 | Expressive Sprachstörung |
F80.2 | Rezeptive Sprachstörung |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Unter Sprachentwicklungsstörungen (SES) versteht man eine nicht altersentsprechende Entwicklung der sprachlichen Fähigkeiten eines Kindes. Im Unterschied zu dem übergeordneten Begriff Sprachstörung ist bei einer SES das System Sprache betroffen. Die Symptome einer SES werden auf linguistischen Ebenen beschrieben, wobei hier mehrere betroffen sein können. Man unterscheidet im Wesentlichen phonetisch-phonologische Störungen (Dyslalie), dysgrammatische Störungen und Störungen auf der semantischen Ebene. Der Grad der Verzögerung kann in allen Bereichen gleich oder unterschiedlich sein. Teilweise wird die Störung jedoch weniger als eine Verzögerung, sondern mehr noch als eine qualitative Abweichung von einer zu erwartenden Entwicklung begriffen.[1]
Für eine SES können folgende Ursachenkreise verantwortlich sein:
- Medizinische Faktoren (bes. Hörstörungen)
- Genetische Faktoren
- Soziokulturelle Faktoren
- Umweltfaktoren
- Psychische Faktoren
Siehe auch: spezifische Sprachentwicklungsstörungen.
Literatur
- Michael Schecker et al.: Spezifische Sprachentwicklungsstörungen. In: Hermann Schöler, Alfons Welling (Hrsg.): Handbuch Sonderpädagogik: Sonderpädagogik der Sprache. Hogrefe, 2007, ISBN 3-8017-1708-9.
- Wendler, Jürgen; Seidner, Wolfgang; Eysholdt, Ulrich: Lehrbuch der Phoniatrie und Pädaudiologie. 4. Auflage. Thieme-Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-13-102294-9.
Leitlinien
- S2k-Leitlinie Diagnostik von Sprachentwicklungsstörungen (SES) unter Berücksichtigung umschriebener Sprachentwicklungsstörungen (USES) der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) und der Deutschen Gesellschaft für Phoniatrie und Pädaudiologie (DGPP). In: AWMF online (Stand 2011)
Einzelnachweise
- ↑ Füssenich/Baumgartner (Hrsg.): Sprachtherapie mit Kindern. München 1999