Stalkya muscicola



Stalkya muscicola
Systematik
Familie: Orchideen (Orchidaceae)
Unterfamilie: Orchidoideae
Tribus: Cranichideae
Untertribus: Spiranthinae
Gattung: Stalkya
Art: Stalkya muscicola
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Stalkya
Garay
Wissenschaftlicher Name der Art
Stalkya muscicola
(Garay & Dunst.) Garay

Die Orchidee Stalkya muscicola wächst als Epiphyt in Moospolstern auf Ästen und an Baumstämmen. Sie kommt nur in höheren Lagen in Venezuela vor.

Beschreibung

Stalkya muscicola bildet nur eine einzelne Wurzel. Diese ist behaart und oval knollenförmig verdickt. Die Blätter bilden eine grundständige Rosette. Sie sind hellgrün, die Spreite ist schmal oval geformt, vorne endet sie spitz, an der Basis läuft sie in einen dünnen Blattstiel aus. Zur Blütezeit sind die meisten Blätter schon verwelkt. [1][2]

Der traubige Blütenstand ist im oberen Bereich behaart. Er ist von röhrenförmigen, unbehaarten, spitz endenden Hochblättern teilweise umhüllt. Die unbehaarten Tragblätter sind oval und enden spitz. Der Fruchtknoten ist ungestielt, zylindrisch bis spindelförmig, leicht verdreht und weist schräg nach oben. Die wenigen, locker und fast einseitswendig angeordneten Blüten sind klein, ihre Farbe ist grünlich. Die Blüten sind röhrenförmig und stehen waagrecht oder leicht nach oben weisend. Die Sepalen sind einander ziemlich gleich geformt, sie stehen etwa parallel zueinander und bilden so eine Röhre. Das dorsale Sepal ist konkav und endet spitz, die seitlichen Sepalen wie auch die Petalen sind an der Basis leicht asymmetrisch, sie enden stumpf. Die Petalen liegen dem dorsalen Sepal an und haften mit ihren inneren Rändern dort an, ihre Spitzen sind frei. Die fleischige Lippe ist sitzend und ungelappt, die Seiten sind nach oben gebogen und haften der Säule an. Auf der Innenseite befinden sich verdickte Adern und eine Behaarung, auf der Außenseite gibt es eine Stelle mit halbkugelförmigen Papillen. Die Säule ist zylindrisch, unterseits ist sie mit einer Längsfurche versehen und behaart. Die Narbe besteht aus einer zweilappigen Fläche. Das Staubblatt ist oval, vorne spitz. Es enthält die keulenförmigen Pollinien, die an einer kleinen, rundlichen Klebscheibe (Viscidium) hängen. Das Trenngewebe zwischen Staubblatt und Narbe (Rostellum) ist fleischig und läuft konisch spitz zu. Die Kapselfrucht ist oval. [1][2]

Vorkommen

Stalkya muscicola kommt endemisch in Venezuela vor. Der Lebensraum sind Wälder in rund 3000 Meter Höhe.[1]

Systematik und botanische Geschichte

Stalkya muscicola ist die einzige Art der Gattung Stalkya. Die Art wurde 1966 von Leslie Garay gemeinsam mit Galfrid Clement Keyworth Dunsterville beschrieben. Sie ordneten sie in die Gattung Spiranthes ein, 1979 publizierten die beiden eine Einordnung in Schiedeella. 1982 schließlich stellte Garay für diese Art eine eigene Gattung auf.[3] Der Name Stalkya rührt von dem Spitznamen Dunstervilles, stalky, her.[1] Die Artbezeichnung muscicola setzt sich aus dem lateinischen Wort muscus, „Moos“, und der Endung -cola, „-bewohner“, zusammen.[4]

Stalkya wird innerhalb der Tribus Cranichideae in die Subtribus Spiranthinae eingeordnet. Die Gattung Stalkya wurde verschiedentlich in Schiedeella eingegliedert. Größere Ähnlichkeit hat sie allerdings mit Microthelys.[1]

Literatur

  • Leslie A. Garay: A generic revision of the Spiranthinae. In: Botanical Museum Leaflets of Harvard University. Bd 28, Nr. 4, 1982.
  • Alec M. Pridgeon, Phillip Cribb, Mark W. Chase, Finn Rasmussen (Hrsg.): Genera Orchidacearum. Orchidoideae (Part 2). Vanilloideae. Bd 3. Oxford University Press, New York/Oxford 2003, ISBN 0-19-850711-9.

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Gerardo Salazar: Stalkya. In: Genera Orchidacearum. Bd 3, S. 266–267.
  2. 2,0 2,1 Leslie Garay: A generic revision of the Spiranthinae. In: Botanical Museum Leaflets of Harvard University. Bd 28, Nr. 4, 1982, S. 371-372.
  3. World Checklist of Stalkya. In: The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew.
  4. Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3. Auflage. Nikol Verlagsgesellschaft, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7, S. 401.

Weiterführendes