Gynostemium
Das Gynostemium (griech. γυνή gyne = „Frau“ und stemon = „Aufzug“ oder „Kette am Webstuhl“), auch Säule, Griffelsäule oder Säulchen ist ein spezielles Blütenorgan bei Pflanzen. Es entsteht aus der Verwachsung eines Staubblattes (gelegentlich zwei oder mehr) mit Griffel und Narbe.
Ein Gynostemium kommt bei den Einkeimblättrigen nur bei Orchideen (dort wird es auch Columna genannt), Pauridia und Corsia vor, bei Zweikeimblättrigen finden sie sich unter anderem bei den Schusspflanzen, Osterluzeigewächsen, Lopezia (Nachtkerzengewächse), den Apodanthaceae sowie den Rafflesiengewächsen.
Es ist nicht zu verwechseln mit der röhrenförmigen, aus den verwachsenen Basen der Staubblattbüschel gebildeten Columna der Malvoideae, dem Androgynophor der Passionsblumengewächse oder dem Gynostegium der Seidenpflanzengewächse.
Quellen
- Eduard Strasburger (Begr.), Peter Sitte, Elmar Weiler, Joachim W. Kadereit, Andreas Bresinsky, Christian Körner: Lehrbuch der Botanik für Hochschulen. 35. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2002, ISBN 3-8274-1010-X.
- Adrian D. Bell: Illustrierte Morphologie der Blütenpflanzen. Ulmer, Stuttgart 1994, ISBN 3-8252-8089-6.