Steigbildmethode


Die Steigbildmethode nach Lili Kolisko (Ehefrau von Eugen Kolisko) und Rudolf Hauschka (Wala Heilmittel) ist ein Verfahren zur Beurteilung und Qualitätsbegutachtung[1] von Pflanzen, Lebensmitteln und biologischen Substraten. Es ist ein objektivierbares Verfahren, mit dessen Resultaten, den Steigbildern, qualitative Unterschiede sichtbar gemacht werden.[2] Die Steigbildmethode wurde von Lili Kolisko aufgrund von Fragestellungen entwickelt, die auf Anregungen von Rudolf Steiner zurückgehen. Sie wird zusammen mit der Rundfilterchromatographie (Chroma-Test), der Kupferchloridkristallisation (Biokristallisation) und der Tropfbildmethode zu den bildschaffenden Methoden gezählt.

Verfahren

Ein wässriger Extrakt der Untersuchungsprobe wird in einem Chromatografiepapier durch Kapillarität zum Steigen gebracht. Nach einer Zwischentrockenzeit, die etwa zwei bis drei Stunden dauert, lässt man eine Lösung von Silbernitrat auf gleichem Weg steigen. Diese Lösung übersteigt die sogenannte Saftsteigfront um knapp 1 cm. Die Steigfronten der ersten und zweiten Steigphase bleiben als horizontale Linie im fertigen Bild oft noch erkennbar. Nach einer erneuten Trocknungszeit folgt die dritte Steigphase mit Eisen(II)-sulfat bis zu einer Gesamtsteighöhe von ca. zwölf Zentimetern. Nach dem anschließenden Trocknungsvorgang finden sich auf dem Papier Muster, die bei unterschiedlichen Proben qualitative Unterschiede anzeigen.

Quellen

  1. Aus Aneta Zalecka (2007): "Seit den 1980er Jahren wächst die Bedeutung der sog. Bildschaffenden Methoden für die Bestimmung der Qualität ökologischer Produkte. Zu diesen Methoden gehört die Biokristallisation, Steigbild und Rundfilter-Chromatographie. Die Ergebnisse dieser Methoden sind Bilder, die anhand definierter Kriterien ausgewertet werden."
  2. Annette Tingstad: Quality and Method. Rising pictures in evaluation of food quality. Dissertation an der Universität Kopenhagen 2003

Literatur

  • Janet Barker: Ist die Formgestaltung im Steigbild nur abhängig von der Substanzmenge in einem Pflanzensaft? Elemente der Naturwissenschaft 46, 1987, 96-100
  • Magda Engqvist: Die Steigbildmethode. Frankfurt a. M. 1977
  • Agnes Fyfe: Über die Variabilität von Silber-Eisen-Steigbildern. Elemente der Naturwissenschaft 6, 1967, 35-43
  • Ruth Mandera: Gibt es einen Zugang zur Formensprache des Steigbilds? Elemente der Naturwissenschaft 46, 1987, 48-68
  • Ruth Mandera: Zur Metamorphose von Pflanzenorganen, Substanzqualitäten und Bildtypen im Steigbild. Tycho de Brahe-Jahrbuch für Goetheanismus 1995, 281-310
  • William Steffen: Untersuchungen zu den experimentellen und physikalisch-chemischen Grundlagen der Steigbildmethode. Elemente der Naturwissenschaft 38, 1983, 36-49
  • Hans-Joachim Strüh: Grundlegende Phänomene bei der Ausbildung der Steigbildformen. Bildtypen und pharmazeutische Prozesse. Elemente der Naturwissenschaft 46, 1987, 22-47
  • Annette Tingstad: Quality and Method: rising pictures in evaluation of food quality. Dissertation an der Universität Kopenhagen 2001
  • Aneta Zalecka, Entwicklung und Validierung der Steigbildmethode zur Differenzierung von ausgewählten Lebensmitteln aus verschiedenen Anbausystemen und Verarbeitungsprozessen. Dissertation, Universität Kassel 2007
  • Václav Záveský: Steigbilder mit Metallsalzlösungen nach Lili Kolisko. Ein Erfahrungsbericht mit Untersuchungen der experimentellen Bedingungen. Elemente der Naturwissenschaft 77, 2002, 16-54

Weblinks

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