Steyerbromelia
Steyerbromelia | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Steyerbromelia | ||||||||||||
L.B.Sm. |
Steyerbromelia ist eine Pflanzengattung in der Unterfamilie Navioideae innerhalb der Familie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae). Früher wurden sie in die Unterfamilie Pitcairnioideae eingeordnet. Der Gattungsname Steyerbromelia ehrt den US-amerikanischer Botaniker Julian Alfred Steyermark (1909-1988) [1]. Heute rechnet man etwa sechs Arten zu dieser Gattung. Verbreitungsgebiet ist das Guayana-Hochland im nordöstlichen Südamerika, nur in Venezuela. Es ist keine Nutzung durch den Menschen bekannt und selbst Botanische Gärten besitzen nur selten Exemplare in ihren Sammlungen.
Beschreibung
Bei Steyerbromelia-Arten handelt sich um terrestrische oder lithophytische, ausdauernde krautige Pflanzen, die manchmal durch vegetative Vermehrung Bestände bilden.
In grundständigen Rosetten stehen die derben Laubblätter zusammen. Die Blattränder sind stachelig gesägt. Mindestens die Blattunterseite ist beschuppt.
Steyerbromelia-Arten bilden einen mehr oder weniger langen, aufrechten Blütenstandsschaft. Die immer zusammengesetzten Blütenstände besitzen Hochblätter. Es sind nie Blütenstiele vorhanden. Die zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten sind dreizählig. Es sind drei Kelchblätter vorhanden. Die drei freien Kronblätter besitzen zwei vertikal inserierte Schüppchen (Ligulae); Hauptunterscheidungsmerkmal zu den nahe verwandten Navia und zu den Lindmania, die keine Ligulae besitzen und zu den Brewcaria, deren Ligulae inseriert transversal, horizontal sind. Es sind zwei Kreise mit je drei gleichen, freien Staubblättern vorhanden. Drei Fruchtblätter sind zu einem vollkommen oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Der Griffel endet in drei breiten Narbenlappen.
Die Blütenformel lautet: $ \star \;K_{3}\;C_{3}\;A_{3+3} $ oder $ G_{\underline {(3)}} $
Es werden Kapselfrüchte gebildet. Die Samen besitzen zwei Anhängsel als Flügel.
Systematik und Verbreitung
Der Gattungsname Steyerbromelia wurde 1984 von Lyman B. Smith, Julian Alfred Steyermark & Harold E. Robinson in Acta Botanica Venezuelica, 14 (3), S. 8 zum ersten Mal veröffentlicht, allerdings mit einem formalen Fehler. Im Manuskript erfolgte die Beschreibung noch als monotypische Gattung und erst kurz vor der Veröffentlichung wurde eine zweite Art ins Manuskript hinzugefügt, aber ohne die Typusart festzulegen; damit ist diese Veröffentlichung für die Gattung ungültig, für die beiden Arten aber gültig. Erst die nächste Veröffentlichung mit der Festlegung der Typusart Steyerbromelia discolor L.B.Sm. & H.Rob. führt damit zur gültigen Veröffentlichung für den Gattungsnamen durch Lyman B. Smith in Lyman B. Smith, Julian Alfred Steyermark & Harold E. Robinson: Revision of the Guayana Highland Bromeliaceae, in Annals of the Missouri Botanical Garden, 73, 1987, S. 699-700.
Da molekulargenetische Untersuchungen ergaben, dass die Unterfamilie Pitcairnioideae in ihrem ursprünglichen Umfang nicht monophyletisch war wurde sie in mehrere Unterfamilien aufgeteilt. Dabei wurde die Unterfamilie Navioideae reaktiviert mit den Gattungen Navia, Cottendorfia, Sequencia, Brewcaria und Steyerbromelia. Aus der Gattung Navia wurden von Bruce K. Holst 1997 die Arten mit ährigen oder rispigen Blütenständen in die Gattung Brewcaria und die Arten mit Anhängseln am Samen in die Gattung Steyerbromelia ausgegliedert. Dadurch kamen drei bis vier weitere Arten zur Gattung Steyerbromelia, die bisher von Lyman B. Smith, oder mit Co-Autoren, als Navia-Arten beschrieben waren.
Es gibt etwa sechs Steyerbromelia-Arten:
- Steyerbromelia deflexa L.B.Sm. & H.Rob.: Sie gedeiht terrestrisch auf dem Cerro Duida und Cerro Huachamacari in Höhenlagen zwischen 600 und 1400 Meter im venezolanischen Bundesstaat Amazonas. [2], [3]
- Steyerbromelia diffusa L.B.Sm., Steyermark & H.Rob. (Syn.: Navia diffusa L.B.Sm.): Sie gedeiht lithophytisch auf dem Cerro Aratitiyope in Höhenlagen von etwa 1000 Meter im venezolanischen Bundesstaat Amazonas. [4]
- Steyerbromelia discolor L.B.Sm. & H.Rob.: Sie gedeiht terrestrisch auf dem Cerro Marahuaka im venezolanischen Bundesstaat Amazonas.
- Steyerbromelia plowmanii (L.B.Sm., Steyermark & H.Rob.) H.Rob. & D.C.Taylor (Syn.: Navia plowmanii L.B.Sm., Steyerm. & H.Rob. und Steyerbromelia neblinae B.Holst): Sie wurde 2001 in Selbyana 22(1), S. 75 veröffentlicht. Die Heimat ist die Sierra de la Neblina.
- Steyerbromelia ramosa (L.B.Sm.) B.Holst (Syn.: Navia platyphylla L.B.Sm. & Steyerm. und Navia ramosa L.B.Sm.): Sie gedeiht terrestrisch in den venezolanischen Bundesstaaten Amazonas und Bolivar.
- Steyerbromelia thomasii (L.B.Sm., Steyermark & H.Rob.) B.Holst (Syn.: Navia thomasii L.B.Sm., Steyerm. & H.Rob.): Die Heimat ist die Sierra de la Neblina in Höhenlagen zwischen 500 und 600 Meter im venezolanischen Bundesstaat Amazonas.
Quellen
- Lyman B. Smith, Julian Alfred Steyermark & Harold E. Robinson: Revision of the Guayana Highland Bromeliaceae, in Annals of the Missouri Botanical Garden, 73, 1987, S. 699-700.
- Lyman B. Smith, Julian Alfred Steyermark & Harold E. Robinson: Acta Botanica Venezuelica, 14 (3), 1984.
- Die Familie der Bromeliaceae bei der APWebsite. (engl.)
- Harry E. Luther: An Alphabetical List of Bromeliad Binomials, 2008 in The Marie Selby Botanical Gardens, Sarasota, Florida, USA. Veröffentlicht durch The Bromeliad Society International. (PDF-Datei; 314 kB)
- Werner Rauh: Bromelien - Tillandsien und andere kulturwürdige Bromelien, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1990, ISBN 3-8001-6371-3
- Thomas J. Givnish, Kendra C. Millam, Paul E. Berry & Kenneth J. Sytsma: Phylogeny, adaptive radiation, and historical biogeography of Bromeliaceae inferred from ndhF sequence data, in Aliso, 23, 2007, Rancho Santa Ana Botanic Garden, S. 3-26: Online.
- Bruce K. Holst: Bromeliaceae, S. 548-676, in Paul E. Berry, Bruce K. Holst & K. Yatskievych (Herausgeber): Flora of the Venezuelan Guayana, Volume 3, Missouri Botanical Garden, St. Louis, USA, 1997.
- Jason R. Grant: An annotated catalogue of the generic names of the Bromeliaceae, 1998: Online - Über die Namen der Gattungen der Bromeliaceae. (Abschnitt Systematik)
Einzelnachweise
- ↑ Zu den Namen der Bromeliengattungen.
- ↑ Illustration von Pflanzendetails von Steyerbromelia deflexa der Sammelnummer Steyermark et al. 126432, gezeichnet von A.R. Tangerini, in Act. Bot. Venezuelica, 14(3). 1984, Fig. 3.
- ↑ Illustration von Blütendetails von Steyerbromelia deflexa der Sammelnummer Steyermark et al. 126432, gezeichnet von A.R. Tangerini, in Act. Bot. Venezuelica, 14(3). 1984, Fig. 4.
- ↑ Illustration von Blütendetails von Steyerbromelia diffusa der Sammelnummer Steyermark et al. 130072, gezeichnet von A.R. Tangerini, in Ann. Mo. Bot. Gard., 73(4), 1986, Fig. 28.
Weiterführende Literatur
- T. J. Givnish, J. C. Pires, S. W. Graham, M. A. McPherson, L. M. Prince & T. B. Patterson: Phylogeny, biogeography, and ecological evolution in Bromeliaceae: Insights from ndhF sequences. in J. T. Columbus, E. A. Friar, J. M. Porter, L. M. Prince, & M. G. Simpson: Monocots: Comparative Biology and Evolution. Poales, Rancho Santa Ana Botanical Garden, Claremont, 2006, 23, Seite 3-26.