Stiefmütterchen


Als Stiefmütterchen bezeichnet man eine Gruppe von Arten aus der Gattung der Veilchen (Viola) innerhalb der Familie der Veilchengewächse (Violaceae), die sich durch die gegenseitige Bedeckung der Blütenblätter auszeichnen: Das breite unterste Kronblatt, die „Stiefmutter“, bedeckt teilweise die seitlichen, die „Töchter“, und diese wiederum die beiden obersten, die „Stieftöchter“. Als weiteres gemeinsames Merkmal besitzen die Stiefmütterchen große Nebenblätter.

Stiefmütterchen
Großblütiges Acker-Stiefmütterchen
Gartenstiefmütterchen

Arten (Auswahl)

  • Altai-Stiefmütterchen (Viola altaica)
  • Acker-Stiefmütterchen (Viola arvensis)
    • Gewöhnliches Acker-Stiefmütterchen (Viola arvensis subsp. arvensis)
    • Großblütiges Acker-Stiefmütterchen (Viola arvensis subsp. megalantha)
  • Dünen-Stiefmütterchen (Viola tricolor var. maritima)
  • Gelbes Galmei-Stiefmütterchen (Viola calaminaria)
  • Gesporntes Stiefmütterchen (Viola calcarata)
  • Hornveilchen (Viola cornuta)
  • Violettes Galmei-Stiefmütterchen (Viola guestphalica)
  • Steppen-Stiefmütterchen (Viola kitaibeliana)
  • Sudeten-Stiefmütterchen (Viola lutea)
  • Wildes Stiefmütterchen (Viola tricolor)
    • Dünen-Stiefmütterchen (Viola tricolor var. maritima)
    • Felsen-Stiefmütterchen (Viola tricolor subsp. saxatilis)
    • Gebirgswiesen-Stiefmütterchen (Viola tricolor var. polychroma)
    • Gewöhnliches Wildes Stiefmütterchen (Viola tricolor var. tricolor)
  • Gartenstiefmütterchen (Viola wittrockiana Gams ex Nauenburg & Buttler)[1]

Gartenstiefmütterchen

Hauptartikel: Garten-Stiefmütterchen

Aus zahlreichen Kreuzungen des Wilden Stiefmütterchens (Viola tricolor) mit anderen Arten und Auslesen sind die Kulturformen, die Gartenstiefmütterchen (Viola × wittrockiana) entstanden, die von März bis November blühen, als Einjährige oder Zweijährige kultiviert werden und von denen es heute eine große Auswahl an Farben und Formen gibt.

Der Name Schweizer Riesen weist mit seinem Namen auf die großen Blüten dieser Sorten hin, neu sind Miniatur-Stiefmütterchen aus der Kreuzung von Gartenstiefmütterchen und Hornveilchen und gefüllte Formen.

Anbau

Boden: Feucht, wasserdurchlässig, relativ fruchtbar
Sonne: Volle Sonne oder Halbschatten
Aussaat: Im Frühjahr

Sonstiges

Datei:JugendstilbStiemütterchen.jpg
Bronzebüste von Emmanuel Villanis mit dem zweideutigem Titel „pensée“ = Stiefmütterchen oder Denken

Das Stiefmütterchen ist das Symbol der Freidenker in Frankreich und in Österreich. Es war schon im Mittelalter das Symbol für gute (humanistische) Gedanken.

Das Stiefmütterchen ist auch eines der Stadtsymbole der japanischen Stadt Ōsaka.

Es enthält Salicin.

Literatur

  • Friedrich Dietert: Unser Gartenstiefmütterchen, Leipzig, 1932

Weblinks

Commons: Viola cultivars – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise