Sumatra-Langur



Sumatra-Langur
Systematik
Unterordnung: Trockennasenaffen (Haplorrhini)
Teilordnung: Altweltaffen (Catarrhini)
Familie: Meerkatzenverwandte (Cercopithecidae)
Unterfamilie: Schlank- und Stummelaffen (Colobinae)
Gattung: Mützenlanguren (Presbytis)
Art: Sumatra-Langur
Wissenschaftlicher Name
Presbytis melalophos
(Raffles, 1821)

Der Sumatra-Langur (Presbytis melalophos) ist eine Primatenart aus der Gruppe der Schlankaffen (Presbytini).

Merkmale

Sumatra-Languren sind wie alle Mützenlanguren relativ kleine, schlanke Primaten mit langen Hinterbeinen und einem langen Schwanz. Das Durchschnittsgewicht der Männchen beträgt 5,9 und das der Weibchen 5,8 Kilogramm. Es werden vier äußerlich unterschiedliche Unterarten anerkannt. P. m. melalophos ist am Rücken und an den Außenseiten der Gliedmaßen rötlich-gelb oder gelblich-braun und am Bauch hellrot gefärbt. P. m. bicolor hat einen dunkelbraunen Rücken, einen weißen Bauch und schwarze Hände und Füße. P. m. mitrata hat ein aschgraues Fell am Rücken und eine weißliche Innenseite und P. m. sumatranus einen bräunlichen Rücken und einen cremefarbenen Bauch. Auch der Haarschopf an der Oberseite des Kopfes und das Gesicht können gemustert sein.

Verbreitung und Lebensraum

Verbreitungsgebiet des Sumatra-Languren

Sumatra-Languren leben ausschließlich auf der zu Indonesien gehörenden Insel Sumatra. Ihr Lebensraum sind Wälder, neben tiefer gelegenen Primärwäldern kommen sie auch in Bergwäldern vor. Die IUCN listet die Art als gering gefährdet, Hauptgefährdung dürfte wie bei vielen südostasiatischen Primaten die fortschreitende Zerstörung ihres Lebensraumes sein.

Lebensweise

Diese Primaten sind tagaktive Baumbewohner. Sie bewegen sich entweder auf allen vieren oder springend fort. Sie leben in Gruppen von 5 bis 8 Tieren, die meist aus einem Männchen, mehreren Weibchen und dem dazugehörigen Nachwuchs bestehen. Es gibt aber auch Gruppen mit mehreren Männchen sowie reine Männchengruppen („Junggesellengruppen“). Sumatra-Languren sind Pflanzenfresser, ihre Nahrung besteht vorwiegend aus Blättern, daneben nehmen sie auch unreife Früchte, Blüten und Samen zu sich. Wie alle Schlankaffen haben sie einen mehrkammerigen Magen zur besseren Verwertung ihrer Nahrung.

Systematik

Die Gattung der Mützenlanguren (Presbytis) hat – vermutlich in Zusammenhang mit Schwankungen des Meeresspiegels im Eiszeitalter – eine große Radiation erfahren. Es werden heute zahlreiche Arten und Unterarten unterschieden, deren genaue systematische Abgrenzung schwierig ist. Erst in den 1970er-Jahren wurde der Sumatra-Langur als eine vom Bindenlangur unterschiedliche Art erkannt. Manche Systematiken wie etwa Geissmann (2003) teilen die Art in vier Arten: Gelber, Brauner, Grauer und Roter Sumatra-Langur, die hier verwendete Systematik folgt Wilson & Reeder (2005) und fasst alle diese zu einer gemeinsamen Art zusammen.

Literatur

  • Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie. Springer-Verlag, Berlin u. a. 2003, ISBN 3-540-43645-6.
  • Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4.

Weblinks