Säuleneiche
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Als Säuleneiche, auch Pyramideneiche, werden verschiedene säulenförmig wachsende Sorten aus der Gattung der Eichen (Quercus) bezeichnet. Häufig ist die Sorte 'Fastigiata' der Stieleiche (Quercus robur) gemeint. Die Seitentriebe wachsen hierbei nicht wie bei der gewöhnlichen Stieleiche mehr oder weniger in die Horizontale, sondern straff aufwärts.
Die älteste bekannte Säuleneiche ist die Schöne Eiche von Babenhausen mit einem Alter von ca. 570 Jahren, von der vermutlich alle Pyramideneichen in Zentral- und Nordeuropa abstammen. Diese Eiche wurde bald überregional bekannt (sie ziert auch Wappen, so das des Fußballvereins von Harreshausen (einem Stadtteil von Babenhausen) und der Freiwilligen Feuerwehr Harreshausen), die Samen (Eicheln) dieser Säuleneiche wurden im 18. Jahrhundert als botanische Rarität teuer gehandelt. Sie wurde vielfach vegetativ vermehrt, durch Aussaat der Eicheln wurde jedoch eine gewisse Variationsbreite der Eigenschaften erzielt.
Aus diesen Varianten sind etwa 35 Sorten säulenförmiger Eichen entstanden, darunter:
- 'Fastigiata' - Diese Sorte der Stieleiche wächst langsam und wird etwa 20 bis 25 Meter hoch. In der Jugend ist sie sehr schmal, im Alter verbreitert sie sich zu einer stattlichen Säule.
- 'Fastigiata Koster' - Ebenfalls eine Sorte der Stieleiche, kompakter und langsamer wachsend als 'Fastigiata', wird nicht so breit.
- 'Columna' - Eine Sorte der Traubeneiche (Quercus petraea) oder eine Kreuzung aus Stiel- und Traubeneiche (Quercus × rosacea), sie ist dicht verzweigt, die Blätter sind kaum gelappt, die Sorte ist wenig mehltauanfällig.
Literatur
- Eike Jablonski (2006): Europäische Eichensorten – Sorten, Sammler und Sammlungen. Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft 91:103-126.
- John Kelly, John Hillier (Hrsg.): The Hillier Bäume & Sträucher. 1. Aufl., Braunschweig, Thalacker-Medien, 1997, S. 479ff. ISBN 3-87815-086-5