Söhre
Die Söhre (auch Söhrewald genannt) ist eine bewaldete Mittelgebirgslandschaft und ein Unter-Naturraum des Fulda-Werra-Berglandes (Haupteinheit 357) in Nordhessen, Deutschland.
Naturräumlich wird die Söhre nach Emil Meynen als Unter-Naturraum (357.70) des Kaufunger Waldes im erweiterten Sinne (357.7) gesehen und beinhaltet mit dem Hirschberg (643,4 m ü. NN) dessen höchste Erhebung.[1] Dem gegenüber versteht man landläufig unter dem Söhrewald oftmals nur den Westen und die Mitte dieses Gebietes bis zum Oberlauf der der Losse, welches (am Bielstein) maximal 527,8 m ü. NN hoch wird.
Die Großalmeröder Grabenzone, die die Söhre nach Norden von der Kaufunger-Wald-Hochfläche trennt, wird der Söhre zugerechnet.
Lage und Grenzen
Die Söhre befindet sich an der Nahtstelle der beiden Landkreise Kassel (Westen) und Werra-Meißner (im Osten) und zieht sich von etwas südöstlich der Großstadt Kassel ostwärts. Der gesamte Westen der Söhre (Stiftswald Kaufungen) gehört zum Naturpark Meißner-Kaufunger Wald, nach Südwesten läuft die Söhre im Schwalm-Eder-Kreis aus.
Im östlichen Norden geht die Söhre an der schmalen Großalmeröder Grabenzone, die im äußersten Osten dem Quellauf der Gelster, in westliche Richtungen der Wedemann und, nach deren Mündung, dem Unterlauf der Losse folgt, in den Südlichen Kaufunger Wald über.
Im Nordwesten und Westen flacht das Bergland ins Kasseler Becken (343.3) als Teil der Westhessischen Senke am Tal der Fulda ab.
Im Süden geht die Söhre am Tal der Mülmisch (Südwesten) bzw. der Landesstraße 3228 in das Melsunger Bergland über. Dieser Westteil der Söhre, der nach Osten durch den Oberlauf der Losse begrenzt wird, gehört zum oben erwähnten Naturpark und stellt den landläufigen Söhrewald – nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Gemeinde – dar.
Östlich des Oberlaufes der Losse und außerhalb des Naturparks erreicht der Naturraum Söhre bis zum Hirschberg schließlich noch einmal seine höchsten Höhen, um im Südosten zum Hessisch-Lichtenauer Becken und nach Osten über das Rommeroder Hügelland in das den Kaufunger Wald vom Hohen Meißner trennende Velmeder Tal längs des der Gelster nach Norden zufließenden Laudenbaches vergleichsweise abrupt abzuflachen. Die drei zuletzt erwähnten Naturräume sind Teile der Witzenhausen-Altmorschener Talung.
Geologie
Die bewaldete Berglandschaft der Söhre steht hauptsächlich auf Buntsandstein, aus dem einzelne Basaltkuppen wie der Hirschberg und der Bielstein (s. u.) heraus ragen. Die Großalmeröder Grabenzone im Norden liegt auf einer schmalen Muschelkalk-Decke.[2]
Berge
Zu den Bergen, Bergausläufern und Gipfeln der Söhre – mit Höhe in Meter (m) über Normalnull (NN) – gehören:
Berg | Höhe / m |
---|---|
Hirschberg (Nordwestgipfel) | 643,4 |
Hirschberg (Südostgipfel) | 637,8 |
Hohekopf [A 1] | 539,4 |
Rohrberg | 535,6 |
Rösberg [A 1] | 528,0 |
Bielstein | 527,8 [A 2] |
Gutsberg [A 1] | 517,0 |
Exberg [A 1] | 505,5 |
Großer Belgerkopf (Ostgipfel) | 499,9 [A 2] |
Großer Belgerkopf (Westgipfel) | 497,3 [A 2] |
Stellberg | 495 |
Kleiner Belgerkopf | 490 [A 2] |
Michelskopf | 485 |
Trieschkopf | 480,1 [A 2][A 3] |
Ölberg | 457,8 |
Schorn | 456,8 |
Badenstein | 441,5 |
Warpel | 439,4 |
Anmerkungen
Gewässer
Fließgewässer
Zu den größeren Fließgewässern im und an der Söhre gehören (je fulda- und werraaufwärts, das heißt von Nord nach Süd, sortiert; in Klammern Länge, Einzugsgebiet und Abfluss):[3]
- Fulda (westlich der Söhre), rechte Nebenflüsse (von Norden nach Süden):
- Losse (28,9 km, 120,6 km², 1.418 l/s),
entspringt außerhalb der Söhre bei Hessisch Lichtenau, durchfließt im Oberlauf den Naturraum in Süd-Nord-Richtung und bildet im Unterlauf, zusammen mit dem rechten Nebenfluss- Wedemann (5,1 km, 14,5 km², 213 l/s),
die westliche und mittlere Nordgrenze - Setzebach (5,4 km, 8,208 km²),
- Wedemann (5,1 km, 14,5 km², 213 l/s),
- Wahlebach (auch Fahrenbach oder Wahle genannt; 16,6 km, 37,9 km², 354 l/s),
entspringt in der westlichen Söhre; mit Fahrenbachsteichen - Schwarzenbach (6,7 km, 12,029 km²),
entspringt im Zentrun der Söhre - Mülmisch (13,8 km, 35,6 km², 372 l/s),
im Melsunger Bergland entspringender Grenzfluss nach Süden
- Losse (28,9 km, 120,6 km², 1.418 l/s),
- (Werra – nordöstlich außerhalb der Söhre)
- Gelster (18,2 km, 60,6 km², 771 l/s),
entspringt nördlich des Hirschbergs und bildet im Oberlauf die östliche Nordgrenze- Laudenbach (5,4 km, 16,0 km², 262 l/s),
passiert die Söhre östlich
- Laudenbach (5,4 km, 16,0 km², 262 l/s),
- Wehre (36,8 km, 451,7 km², 4.147 l/s),
entspringt südöstlich des Hirschbergs (Exbergseen) und verlässt die Söhre in Richtung Süden
- Gelster (18,2 km, 60,6 km², 771 l/s),
Stillgewässer
Die folgenden Stillgewässer (Seen und Teiche) liegen in oder am Rand der Söhre:
- Christteich
- Exbergseen (Wehre), nördlich des Exbergs (im sich östlich anschließenden Rommeroder Hügelland)
- Fahrenbachsteiche am Fahrenbach, dem Oberlauf der Wahle
- Hirschhagener Teiche, südlich des Rohrbergs, östlich von Hirschhagen
- Michelskopfseen, östlich des Michelskopfs
- Stellbergsee (Westen; unterhalb des Stellbergs bei Wollrode)
Ortschaften
Zu den Ortschaften im Bereich der Söhre und am Rande derselben gehören:
- Großalmerode (im äußersten Osten)
- Guxhagen – im äußersten Südwesten
- Helsa – im Nordosten
- Hessisch Lichtenau – im Südosten
- Kaufungen – im Norden
- Lohfelden – im nördlichen Westen
- Nieste im äußersten Nordwesten
- Söhrewald mit Ortsteilen Wellerode, Wattenbach und Eiterhagen – im Westen
Einzelnachweise
Allgemeine Quellen
- BfN
- Kartendienste
- Landschaftssteckbrief: Fulda-Werra-Bergland (mit Söhre, aber ohne Rest-Kaufunger-Wald)