Tannenstammlaus
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Tannenstammlaus | ||||||||||||
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Tannenstammlaus (Adelges piceae), Jugendform | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Adelges piceae | ||||||||||||
Ratzeburg, 1844 |
Die Tannenstammlaus (Adelges piceae, Syn. Chermes piceae[1] und Dreyfusia piceae[1]) ist eine Art aus der Gattung Adelges in der Familie Adelgidae. Sie ist ein gefährlicher Schädling an Tannen (Abies).
Beschreibung
Adulte Tiere sind schwärzlich rot gefärbt und von annähernd kugelförmiger Gestalt. Sie werden bis zu 1 Millimeter groß und sind damit fast unsichtbar für das bloße Auge. Ihr Körper wird von feinen weißen Wachsfäden überzogen und lässt sie wie kleine Wollknäuel erscheinen. Die Jugendform ist orange gefärbt und besitzt schwarze Augen. Die Eier sind orange.[2]
Ähnliche Art
- Adelges tsugae[3]
Verbreitung und Lebensraum
Das natürliche Verbreitungsgebiet der Tannenstammlaus umfasst Mitteleuropa. Sie wurde nach Nordamerika eingeführt und ist dort verbreitet wo ihre Nahrungspflanzen vorkommen. Des Weiteren wird die Verbreitung durch die Schneegrenze und Regionen mit kalten Wetter beschränkt.[3]
Man findet die Art sowohl in natürlichen Wäldern als auch in Anpflanzungen.[3]
Ernährung
Die Tannenstammlaus saugt an allen Tannenarten, befällt aber die Balsam-Tanne (Abies balsamea) und die Fraser-Tanne (Abies fraseri) besonders häufig. Man findet die Tiere überall am Baum verstreut wo sie mit ihren Mundwerkzeugen in der Lage sind das Parenchym zu erreichen.[3]
Lebensweise
Es werden zwei, in den südlichen Appalachen gelegentlich drei, Generationen pro Jahr ausgebildet. Die Eier der ersten Generation werden in Juni und Juli, die der zweiten Generation im September und Oktober gelegt. Jedes Weibchen ist in der Lage bis zu 200 Eier zu legen. Da in Nordamerika nur weibliche Tiere vorkommen erfolgt die Vermehrung asexuell. Die Tannenstammlaus ist nur in der Jugendform fähig sich selbstständig zu bewegen. Sobald diese Jugendform mit der Nahrungsaufnahme beginnt tritt das erste Larvenstadium ein und die Tiere sind bewegungsunfähig. Die Art überwintert im ersten Larvenstadium und fährt mit der Entwicklung im darauf folgenden Frühjahr fort.[2] Die Eier und Larven können von den Wirtsbäumen fallen und unbeabsichtigt durch Menschen, Tiere und Fahrzeuge verbreitet werden. Die Jugendform ist in der Lage Strecken von bis zu 30 Metern selbstständig zurückzulegen.[3]
Fressfeinde
Der Nadelbaum-Marienkäfer (Aphidecta obliterata), Laricobius erichsonii und Pullus impexus sowie die Gallmücke Aphidoletes thompsoni, Cremifania nigrocellulata und die Blattlausfliege Leucopis obscura sind natürliche Fressfeinde der Tannenstammlaus. Sie wurden mit mäßigem Erfolg nach Nordamerika eingeführt.[3]
Schadwirkung
Während der Nahrungsaufnahme wird der Wirtsbaum dazu stimuliert anormale Holzzellen zu produzieren. Diese Holzzellen verringern die Fähigkeit des Baumes Wasser und Nährstoffe zu befördern. Erste Anzeichen für einen Befall sind Deformationen der Knospen und das Absterben von Ästen und Zweigen.[2] Anhaltender Befall führt zur Hemmung des Höhen- und Dickenwachstums. Die Nadeln werden abgeworfen wodurch die Fähigkeit zur Photosynthese abnimmt. Auf natürlichem Wege abgeworfene Nadeln werden nicht mehr ersetzt. Befallene Bäume können schon nach 3 bis 4 Jahren absterben.[3]
Bekämpfung
Eine effektive, aber teure Bekämpfung mit Chemikalien ist möglich. Diese wird nur bei Beständen welche zur Samen- oder Christbaumproduktion dienen eingesetzt. Eine weitere Bekämpfungsmethode ist die Fällung und Verbrennung von befallenen Bäumen.[2] Es wurden natürliche Feinde nach Nordamerika eingeführt allerdings haben sich diese als ziemlich unzuverlässig erwiesen. Manchmal sind die befallen Bäume selbst in der Lage die Tannenstammlaus zu bekämpfen.[3]
Bedeutung
Die Tannenstammlaus ist in Nordamerika ein gefährlicher Schädling und stellt vor allem für Bestände welche zur Samenproduktion und zur Herstellung von Christbäumen genutzt werden eine Bedrohung dar. Auch natürliche Wälder sind durch einen Befall stark gefährdet. Das Holz von befallenen Bäumen verliert an Qualität. Für asiatische und europäische Tannenarten stellt die Art keine Bedrohung dar.[3]