Tectiviridae
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Tectiviridae | ||||||||
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Systematik | ||||||||
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Taxonomische Merkmale | ||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||
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Die Virusfamilie Tectiviridae (lat. tectus: bedeckt) umfasst nur eine Gattung Tectivirus von Bakteriophagen mit linearem, doppelsträngigem DNA-Genom und einem 66 nm im Durchmesser großen ikosaedrischen Kapsid aus 240 Kapsomeren; die Kapsomere bestehen aus Trimeren des Kapsidproteins P3. Das unbehüllte Kapsid besitzt an den Ecken der ikosaedrischen Symmetrie jeweils einen fiberartigen Fortsatz (spike) von etwa 20 nm Länge, das aus zwei Proteinen (P2 und P5) aufgebaut und an der Basis an einem Pentonprotein verankert ist.
Innerhalb (!) des Kapsids befindet sich ein Lipidmembran-Bläschen, das aus Virusproteinen und der Lipidmembran des Wirt-Bakteriums besteht. Zur Ausschleusung des DNA-Genoms wird aus dem inneren Membranbläschen eine schwanzartige Röhre von ca. 60x10 nm durch das Kapsid ausgestülpt (daher die Namensgebung Tecti- für die Eigenschaft dieses „verdeckten“ Injektionsapparates). Diese ungewöhnliche Struktur eines Membranbläschens innerhalb eines ikosaedrischen Kapsids teilen sich die Tevtiviridae mit der Familie Corticoviridae.
Das Genom ist in verdrillter (coiled) Form innerhalb des Membranbläschens verpackt. Die doppelsträngige DNA der Tectiviridae ist etwa 15 kBp groß und an ihren 5'-Enden kovalent mit Proteinen verknüpft; der Prototyp der Familie, der Phage PRD1, kodiert für 25 Virusproteine.
Systematik
- Genus Tectivirus
- Spezies Enterobacteria Phage PRD1 (6 Subtypen: PRD1, PR3, PR4, PR5, PR722, L17)
- Spezies Bacillus Phage AP50
- Spezies Bacillus Phage Bam35
- Spezies Thermus Phage P37-14
nicht-klassifiziert innerhalb der Familie:
- Spezies Bacillus Phage ΦNS11 (= Bacillus thuringiensis phage GIL16c)
Besonderheiten
- Die Wirte der Tectiviridae sind mesophile Bakterien. Lediglich die Spezies Thermus Phage p37-14 befällt thermophile Bakterien und ist in vulkanischen Quellen und Geysieren zu finden.
- Besonders der Phage PRD1 zeigt äußerst viele Ähnlichkeiten zu Mitgliedern der Adenoviridae bezüglich der Kapsidstruktur (trimere hexagonale Kapsomere, Pentone, Fibern) und der Genomorganisation (lineare dsDNA, sogenannte Inverted Terminal Repeats, terminale Proteine, DNA-Polymerase Typ B).
Literatur
- C.M. Fauquet, M.A. Mayo et al.: Eighth Report of the International Committee on Taxonomy of Viruses, London, San Diego, 2004
- David M. Knipe, Peter M. Howley et al. (eds.): Fields' Virology, 4. Auflage, Philadelphia 2001