Thomas Harvey


Thomas Stoltz Harvey (* 10. Oktober 1912; † 5. April 2007 in Titusville, New Jersey) war ein US-amerikanischer Pathologe und Neurologe, der dadurch bekannt wurde, dass er 1955 das Gehirn Albert Einsteins stahl.

Gegen den Willen Albert Einsteins, der an seinem Todestag sofort verbrannt werden und seine Asche an einem unbekannten Ort verstreut wissen wollte, entnahm Harvey in Anwesenheit von Einsteins Freund Otto Nathan im Princeton Hospital in New Jersey das Gehirn des Physikers. Damit jedoch geriet sein eigenes Leben aus den Fugen. Er verlor seine Approbation und schlug sich als Fabrikarbeiter durch. Harvey zog von einem Ort zum anderen, immer mit dem Gehirn Albert Einsteins im Gepäck, und landete in Wichita, wo er 1978 von Steven Levy aufgesucht wurde, der das Verbleiben des Gehirns in Erfahrung bringen wollte. Erst 40 Jahre, nachdem er das Gehirn gestohlen hatte, entschloss er sich, es an den locus delicti zurückzubringen, wo er es einst entnommen hatte. Das Organ lagert noch heute in zwei Einweckgläsern, so, wie Harvey das sezierte und in Kuben geschnittene Gehirn damals konservierte.

Ab 1996 war Thomas Harvey im Ruhestand und wohnte in New Jersey.

Literatur

  • Michael Paterniti: Driving Mr. Albert. Time Warner Books 1990, ISBN 0316648582
  • deutsch: Unterwegs mit Mr. Einstein. Rowohlt Verlag, Reinbek 2001, ISBN 3498052950