Tony Hunter


Tony Hunter (eigentlich Anthony Rex Hunter, * 23. August 1943 in Ashford, Kent) ist ein britisch-US-amerikanischer Biochemiker und Professor für Molekulare Biologie und Zellbiologie am Salk Institute for Biological Studies und an der University of California, San Diego.

Leben

Hunter erwarb 1965 einen Bachelor, 1966 einen Master und 1969 einen Ph.D. an der University of Cambridge, England. Als Postdoktorand arbeitete er am Salk Institute for Biological Studies in La Jolla, Kalifornien (1971–1973) und an der University of Cambridge (1968–1971 und 1973–1975). Anschließend erhielt er am Salk Institute eine Juniorprofessur (Assistant Professor 1975, Associate Professor 1978) und 1982 eine ordentliche Professur. Seit 1979 hat er zusätzlich Lehrverpflichtungen an der University of California, San Diego, zunächst als Adjunct Associate Professor, seit 1983 als Adjunct Professor. Von 1992 bis 2008 hatte er zusätzlich eine Forschungsprofessur der American Cancer Society. Seit 2008 leitet er die Krebsforschung am Salk Institute for Biological Studies.

Wirken

Hunter hat grundlegende Arbeiten zu Proteinkinasen vorgelegt, Enzyme, die Proteine phosphorylieren und damit an der Regulation verschiedener Prozesse in der Zelle beteiligt sind. Seine Ergebnisse spielen in der Krebsforschung eine besondere Rolle. Insbesondere konnte Hunter die Tyrosinkinase Src (Genprodukt des gleichnamigen Protoonkogens SRC) identifizieren und ihre Bedeutung in der Zellteilung und Krebsentstehung herausarbeiten.[1] Rezeptor-Tyrosinkinasen spielen darüber hinaus eine wichtige Rolle in der Signaltransduktion der Zelle, insbesondere durch Wachstumsfaktoren.[2]

Auszeichnungen (Auswahl)

  • 1987 Mitgliedschaft in der Royal Society
  • 1989 Mitgliedschaft in der Royal Society of Arts
  • 1992 Mitgliedschaft in der American Academy of Arts and Sciences
  • 1994 Gairdner Foundation International Award[3]
  • 1994 Charles S. Mott Prize
  • 1998 Mitgliedschaft in der National Academy of Sciences
  • 2001 Keio Medical Science Prize[1]
  • 2004 Louisa-Gross-Horwitz-Preis[4]
  • 2004 Prinz-von-Asturien-Preis[5]
  • 2005 Wolf-Preis in Medizin[2]
  • 2006 Mitgliedschaft in der American Philosophical Society

Literatur

  • Ruth Williams. Tony Hunter: Kinase king. J Cell Biol. 2008 May 19; 181(4): 572–573. doi:10.1083/jcb.1814pi PMID 18490508 PMC 2386096 (freier Volltext)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 The 2001 Keio Medical Science Prize Awardees: Tony Hunter bei keio.ac.jp; abgerufen am 18. Dezember 2010
  2. 2,0 2,1 The 2005 Wolf Foundation Prize in Medicine bei wolffund.org; abgerufen am 18. Dezember 2010
  3. Tony Hunter BA, MA, PhD, FRS bei der Gairdner Foundation (gairdner.org); abgerufen am 9. Dezember 2012
  4. Louisa Gross Horwitz Prize - 2004 bei columbia.edu; abgerufen am 18. Dezember 2010
  5. Prince of Asturia Awards, Technical & Scientific Research 2004 bei fpa.es; abgerufen am 18. Dezember 2010