Torsten N. Wiesel


Torsten Wiesel, November 2006

Torsten Nils Wiesel (* 3. Juni 1924 in Uppsala)[1] ist ein schwedisch-US-amerikanischer Neurophysiologe.

Wiesel wurde 1954 am Karolinska Institut in Stockholm in Medizin promoviert. Danach ging er in die USA, wo er ab 1955 an der Johns Hopkins University war, ab 1958 als Assistant Professor für physiologische Ophthalmologie. Ab 1960 war er Assistant Professor, ab 1967 Professor für Physiologie (und ab 1968 für Neurobiologie) in der Fakultät für Psychiatrie und seit 1974 war er Robert Winthrop Professor für Neurobiologie an der Harvard Medical School in Boston, Massachusetts. 1973 bis 1984 war er Vorstand (Chairman) der Fakultät für Psychiatrie. Von 1978 bis 1979 war er Präsident der Society for Neuroscience [2]. Ab 1983 war er Vincent Brooke Astor Professor im Labor für Neurobiologie der Rockefeller University, deren Labor für Neurobiologie er leitete und deren Präsident er 1991 bis 1998 war [3].

Hubel und Wiesel untersuchten seit den 1960er Jahren im Detail den Aufbau und die Informationsverarbeitung der visuellen Cortex am Beispiel von Katzen und Affen, die durch ihre Untersuchungen zum am besten bekannten Teil des Gehirns wurde.[4]

1978 wurde Wiesel mit dem Louisa-Gross-Horwitz-Preis ausgezeichnet. Für seine Arbeiten zusammen mit David H. Hubel über die Informationsverarbeitung beim Sehen wurden Hubel und er 1981 mit einer Hälfte des Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet. Die andere Hälfte ging an Roger Sperry. 1991 wurde Wiesel mit dem Neuronal Plasticity Prize ausgezeichnet und er erhielt viele weitere Preise wie den Ralph-W.-Gerard-Preis (1993), den Karl Spencer Lashley Preis, den Dickson Preis, den Rosenstiel Award, den Friedenwald Award (1975) und den Jules Stein Award (1971). 2005 erhielt er mit der National Medal of Science die höchste wissenschaftliche Auszeichnung der USA [5]. Er ist mehrfacher Ehrendoktor.

Er besitzt die US-Staatsbürgerschaft. Er ist Mitglied der National Academy of Sciences und deren Institute of Medicine, der American Academy of Arts and Sciences, der schwedischen Physiologischen Gesellschaft und der American Association for the Advancement of Science.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Karrieredaten nach Thomson Gale American Men and Women of Science, Thomson Gale 2004
  2. [1]
  3. [2]
  4. Siehe Artikel David H. Hubel
  5. PDF bei www.nsf.gov