Traunsteiners Knabenkraut
Traunsteiners Knabenkraut | ||||||||||||
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Traunsteiners Knabenkraut (Dactylorhiza traunsteineri) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Dactylorhiza traunsteineri | ||||||||||||
(Saut.) Soó |
Traunsteiners Knabenkraut (Dactylorhiza traunsteineri) ist eine auch in Mitteleuropa vorkommende Orchidee. Sie ist nach dem Tiroler Apotheker Joseph Traunsteiner (1798-1850) benannt[1]. Die Art ist sehr vielgestaltig und kann besonders von Dactylorhiza majalis und Dactylorhiza lapponica oft nur schwer unterschieden werden.
Merkmale
Traunsteiners Knabenkraut ist eine ausdauernde Pflanze. Sie bildet als Überwinterungsorgane zwei tief gespaltene, fingerartige Knollen. Der Stängel wird 10 bis 40 cm hoch, ist dünn und meist markig. Der obere Stängelbereich ist rotviolett bis purpurn überlaufen. Vom Habitus her wirkt die Art schlanker und zarter als die übrigen Vertreter der Gattung.
Die Pflanzen bilden zwei bis vier, selten fünf Laubblätter, die aufwärts bis schräg abstehen. Ihre Form ist lineal-lanzettlich, sie sind leicht gekielt bis rinnig gefaltet. Sie sind 3 bis 15 cm lang und mit 0,5 bis 1,5 cm recht schmal. Die Blattspreite ist gewöhnlich braun-purpurn gefleckt, selten ist sie nicht gefleckt. Das obere Blatt reicht normalerweise nicht bis zum Blütenstand.
Der Blütenstand ist zylindrisch, locker und mit meist weniger als 15 Blüten bestückt. Die Tragblätter sind kürzer bis wenig länger als die Blüten und von braun-purpurner Farbe. Die Blüten selbst sind purpurrot. Die äußeren Tepalen sind schmal eiförmig mit 8 bis 11 mm Länge und 2,5 bis 4 mm Breite. Die seitlichen äußeren Tepalen sind schräg aufgerichtet. Das mittlere ist leicht aufgerichtet oder über die inneren Tepalen gebeugt. Die inneren Tepalen sind 6 bis 8,5 mm lang und über die Säule geneigt. Die Lippe ist dreilappig und hat einen vorgezogenen Mittellappen. Sie ist 6 bis 10 mm lang und 7 bis 13 mm breit. Der helle Mittelteil hat ein purpurrotes Muster aus Schleifen, Strichen oder Punkten. Die Seitenlappen sind schach oder stark nach unten gebogen. Der Sporn ist kegelig, 9 bis 13 mm lang und 2 bis 3,5 mm dick. Er steht horizontal ab oder ist leicht gebogen.
Die Art ist tetraploid.[2]
Verbreitung und Standorte
Traunsteiners Knabenkraut kommt in Europa und Westsibirien vor von der temperat-montanen bis zur borealen Florenzone. Ihr Areal umfasst die Ozeanitätsstufen 1 bis 5 (von 10). Sie wächst in nassen Nieder- und Quellmooren sowie im Lagg von Hochmooren. Sie steigt bis 1700 m[1] und meidet Kalkuntergrund. [3]
In den Alpen kommt es zerstreut vor. Im Süd-Schwarzwald und in den Hoch-Vogesen ist es selten.[1] Die deutschen Populationen nördlich der Alpen und des Schwarzwaldes sind möglicherweise Bastarde.[3]
Belege
- Michael Lorenz Perko: Die Orchideen Kärntens. Kärntner Druck- und Verlagsanstalt, Klagenfurt 2004. ISBN 3-85391-218-4, S. 116
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6
- ↑ M.A. Fischer, K. Oswald, W. Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. Dritte Auflage, Land Oberösterreich, Biologiezentrum der OÖ Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9
- ↑ 3,0 3,1 Werner Rothmaler: Exkursionsflora von Deutschland. Band 4. Gefäßpflanzen: Kritischer Band. 10. Auflage, Elsevier, München 2005, ISBN 3-8274-1496-2