Trollhand



Trollhand

Trollhand (Hypocreopsis lichenoides)

Systematik
Klasse: Sordariomycetes
Unterklasse: Hypocreomycetidae
Ordnung: Krustenkugelpilzartige (Hypocreales)
Familie: Krustenkugelpilzverwandte (Hypocreaceae)
Gattung: Hypocreopsis
Art: Trollhand
Wissenschaftlicher Name
Hypocreopsis lichenoides
(Tode) Seaver

Die Trollhand oder auch Weiden-Scheinflechtenpilz (Hypocreopsis lichenoides) ist ein saprophytischer Pilz aus der Familie der Krustenkugelpilzverwandten (Hypocreaceae), der auf abgestorbenen Ästen wächst.

Merkmale

Makroskopische Merkmale

Die Trollhand ist leicht kenntlich durch ihre Fruchtkörper: Die Stromata sind flach 1,6 bis 3,6 (bis zu 11) cm breit und 2 - 4 mm dick und weisen am Rand radiär verlaufende Wülste oder separate Lobi auf, wodurch sie eine gewisse Ähnlichkeit mit einer knorrigen Hand besitzen. Ihre Farbe wechselt von gelbbraun in ihrer Konidienform bis zu rotbraun in ihrer Hauptfruchtform, wobei sie bei Reife im Frühjahr durch ihre Perithecien punktiert erscheinen. Sie sitzen meist einzeln, selten auch in Gruppen.

Mikroskopische Merkmale

Die Asci sind schmal zylindrisch und achtsporig. Die Sporen sind elliptisch bis breit spindelförmig, dünnwandig, hyalin, nahezu glatt, einfach septiert und veränderlich in der Größe. Sie variieren von 22-30 x 6-9 μm.

Ökologie

Die Trollhand kommt vorwiegend an toten, aber noch ansitzenden Ästen von verschiedenen Weiden, Haselnuss und Vogelkirsche, ferner auch an Faulbaum, Weiß-Fichte, Espe, Roter Holunder und anderen Gehölzen vor. Sie siedelt in feuchten Wäldern und Gebüschen. Auch wurden sie in der Nähe von Torfmooren gefunden. Sehr oft kommt sie auf alten Fruchtkörpern von Hymenochaete tabacina vor. Jahn (1990) vermutet, dass die Art auf bereits von Weißfäulepilzen zersetztem Holz vorkommt.

Vorkommen

Die Trollhand hat ein weites, wenn auch lückenhaftes Verkommen in der nördlichen Hemisphäre in Nordamerika und Europa. Sie kommt in Skandinavien recht häufig vor, [1], weshalb der deutsche Name direkt aus dem Schwedischen übernommen wurde. In Mitteleuropa hingegen kommt sie nur selten vor. [2] So ist in Österreich nur ein Fundort in der Nähe von Graz bekannt.[3]

Belege

  • Herrmann Jahn: Pilze an Bäumen. Patzer, Berlin 1990
  • Svengunnar Ryman & Ingmar Holmåsen: Pilze. Bernhard Thalacker Verlag, Braunschweig 1992, ISBN 3-8781-5043-1
  • M. Stasinska, 2004. Hypocreopsis lichenoides P. Karst (Fungi, Ascomycetes), new to Poland. ACTA SOC. BOT. POL. 73: 135-137. Online

Einzelnachweise

  1. GBIF Portal
  2. M. Stasinska, 2004. Hypocreopsis lichenoides P. Karst (Fungi, Ascomycetes), new to Poland. ACTA SOC. BOT. POL. 73: 135-137
  3. Datenbank der Pilze Österreichs

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