Tönnchenwegwespe
Tönnchenwegwespe | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Tönnchenwegwespe mit Beute (Auplopus carbonarius) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Auplopus carbonarius | ||||||||||||
(Scopoli, 1763) |
Die Tönnchenwegwespe (Auplopus carbonarius) ist ein Hautflügler aus der Familie der Wegwespen (Pompilidae). Die Art ist häufig und nicht gefährdet.
Merkmale
Die Tiere erreichen eine Körperlänge von 7 bis 10 Millimetern und haben einen komplett schwarz gefärbten Körper. Sie haben einen kürzeren Körper, aber längere Beine als die meisten Arten ihrer Familie. Auffällig ist der vorne stielartig verjüngte Hinterleib, der sich dadurch deutlich vom Thorax trennt. Die Art ist leicht von anderen Wegwespen zu unterscheiden. Die zweite mitteleuropäische Art der Gattung, Auplopus albifrons, unterscheidet sich anhand ihres rot gefärbten Hinterleibs gut von der Tönnchenwegwespe.
Vorkommen
Die Art kommt überall in Mitteleuropa häufig, aber in geringen Populationsdichten vor. Sie besiedelt Mauern und Hauswände in der Umgebung des Menschen, kommt aber auch im offenen Gelände vor. Die Flugzeit ist von Juni bis August.
Lebensweise
Die Tönnchenwegwespe baut, anders als die übrigen heimischen Arten der Wegwespen, ihre Nester nicht im Boden, sondern fertigt kleine, tonnenförmige Brutzellen aus Lehm an, die etwa unterhalb von Holzbrettern oder in anderen Verstecken, wie etwa in leeren Schneckenhäusern befestigt werden. Als Nahrung für ihre Larven jagen die Wespen Sackspinnen und Glattbauchspinnen, bei denen bei den großen Arten meist alle, oder zumindest viele Beine abgetrennt werden. Für den Transport wird die Beute nicht, wie bei anderen Arten der Familie üblich, an der Hüfte, sondern an den Spinnwarzen gepackt. Dann wird die Spinne für gewöhnlich vorwärtsgehend abtransportiert, lediglich an schwierig zu überwindenden Stellen wird sie gezogen. Abwärts können auch Flugsprünge vollzogen werden. Mehrere Meter an einer senkrechten Hauswand können problemlos überwunden werden.
Quellen
Literatur
- Heiko Bellmann: Bienen, Wespen, Ameisen. Hautflügler Mitteleuropas. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co KG, Stuttgart 1995, ISBN 3-440-09690-4.