Tüpfel-Enzian
Tüpfel-Enzian | ||||||||||||
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Tüpfel-Enzian (Gentiana punctata) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Gentiana punctata | ||||||||||||
L. |
Der Tüpfel-Enzian (Gentiana punctata), auch Punktierter Enzian genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Gattung Enzian (Gentiana) gehört. Der Artname Gentiana punctata wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum, S. 227 erstveröffentlicht. Diese Art wird wie der Gelbe Enzian (Gentiana lutea) als Arzneipflanze verwendet.
Beschreibung
Der Tüpfel-Enzian wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 60 cm. Von den kreuzgegenständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind die oberen sitzend und die unteren gestielt. Die glänzend grünen Blattspreiten besitzen bei einer Breite von 3 bis 7 Zentimeter eine länglich-eiförmige bis lanzettliche Form und meist fünf Blattnerven.
Die Blüten sitzen einzeln bis zu dritt in den oberen Blattachseln oder kopfig gehäuft am Ende der Sprossachse[1]. Die zwittrigen Blüten sind glockig. Der glockenförmige Kelch ist fast bis zur Hälfte unregelmäßig eingeschnitten, er besitzt fünf bis acht aufrechte, lanzettliche Kelchzipfel. Die 2,5 bis 3,5 Zentimeter langen und blass- bis schmutziggelben Kronblätter sind verwachsen und die Kronröhre endet in fünf bis acht, etwa 9 Millimeter langen, stumpfen und aufrechten Kronzipfeln [2]. Die Färbung der Kronblätter variiert von hellgelb bis rötlich, eine Punktierung ist mehr oder weniger stark dunkel ausgeprägt, wobei die Dichte der Punkte kann je nach Population stark schwankt. Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis September.
Gentiana punctata ist den beiden Arten Gentiana pannonica und Gentiana purpurea sehr ähnlich, sie gleichen sich in Wuchsform, Blüte und Standortansprüchen (alle drei Arten sind kalkmeidend).
Synökologie
Der Tüpfel-Enzian gilt als Futterpflanze für die oligophag auf ihn angewiesenen Raupen des Enzian-Alpen-Blattspanners (Perizoma obsoletata) [3].
Vorkommen
Der Tüpfel-Enzian ist sowohl in den Alpen als auch in den Karpaten und der Balkanhalbinsel beheimatet.
Diese Art wächst auf saurem meist kalkarmen Boden (der Tüpfel-Enzian ist kalkmeidend), in Höhenlagen zwischen 1500 und 3000 Meter. Er gedeiht in bodensauren Weiderasen, Hochstaudenfluren, Zwergstrauchheiden in (obermontanen) subalpinen bis alpinen Höhenstufen.
Der Tüpfel-Enzian gilt als Kennart des Verbands "Alpin bis subalpine Trockenrasen" (Nardion Br.-Bl. 1926) und findet sein Hauptvorkommen im Verband "Schneebodengesellschaften" (Salicion herbaceae Br.-Bl. 1926) und im Verband "Arktisch -alpine Silikatgesteinsrasen" (Caricion curvulae Br.-Bl. 1925)[4].
Quellen
- Tüpfel-Enzian. FloraWeb.de
- Xaver Finkenzeller: Alpenblumen, München 2003, ISBN 3-576-11482-3
- M. A. Fischer, W. Adler, K. Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol, Linz, 2005, ISBN 3-85474-140-5
- Gentiana punctata Online bei Botanik im Bild - Flora von Österreich.
Einzelreferenzen
- ↑ Finkenzeller, Grau: Alpenblumen, Mosaik-Verlag, Seite 186
- ↑ Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich, Ulmer Verlag S. 661ff.
- ↑ Der Tüpfel-Enzian als Raupenfutterpflanze bei FloraWeb
- ↑ Info bei Flora.web zur Pflanzensoziologie