Variolation


Die Variolation (auch veraltet Inoculierung) ist eine Technik der Impfung gegen Viruserkrankungen, die bis ins 18. Jahrhundert meist bei Menschen vor allem in China, aber auch im Nahen Osten eingesetzt wurde.

Hierbei wurden Virenkollektiva aus den Wunden von Pockenkranken genutzt, die die Krankheit überstanden hatten. Gesunden Personen wurden kleine Wunden beigebracht, in welche die attenuierten (abgeschwächten) Viren appliziert wurden. Es wurde also ein attenuierter Lebendimpfstoff verwendet. Durch die Vermehrung der Viren sollte die Immunreaktion ausgelöst werden. Allerdings konnten die Viren durch Rück-Mutation bei ihrer Vermehrung wieder krankheitsauslösend werden, was zu einer relativ hohen Todesrate unter den derart Behandelten führte. Immerhin war aber damals die Sterblichkeit bei dieser Behandlung geringer als nach Infektion ohne vorausgegangene Variolation. [1] [2]

Das Wissen über die Variolation wurde von Lady Mary Wortley Montagu etwa 1720 aus der Türkei nach England überliefert und dort im 18. Jahrhundert angewandt und verfeinert. Der englische Arzt Thomas Dimsdale impfte Katharina die Große und ihre Söhne und Enkel mit dieser Methode und wurde deshalb zum Baron ernannt. Ab 1800 wurde die Variolation zunehmend durch Edward Jenners Vakzination ersetzt.[3][4]

Einzelnachweise